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Sonntag schauen die Besucher hinter die Kulissen unserer Kirchen, Parks und Schlösser Tausend Denkmale - tausend Erlebnisse

Beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag blickt das Publikum bundesweit
hinter die Kulissen von 7500 Baudenkmalen, archäologischen Stätten,
Gärten und Parks. Die Volksstimme hat eine Tour durch unsere Region
zusammengestellt.

Von Falk Heidel 10.09.2014, 03:21

Genthin/Gommern/Zerbst l "Ein Denkmal ist ein Erlebnis", sagt Dr. Wolfgang Illert. Für den Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz stehen am Sonntag tausende hochspannende Erlebnisse an: Am 14. September ist Tag des offenen Denkmals. Illert meint: "Die Denkmale in der heimischen Region werden von den Menschen oft als selbstverständlich erlebt. Der Sonntag bietet die Möglichkeit, solche Stätten bewusst hinter den Kulissen zu erleben.

Wenn jedes Jahr am zweiten Sonntag im September historische Bauten und Stätten, die sonst nicht sind, ihre Türen öffnen, dann sind Millionen Menschen in Deutschland zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen: Geschichte zum Anfassen.

St. Trinitatis Genthin

Um 16 Uhr beginnt in der Kirche ein Orgelkonzert. Es erklingen Werke von Dietrich Buxtehude, Johann Sebastian Bach und César Franck. Besonderheit sind zwei doppelchörige Werke italienischer Komponisten, die auf zwei Orgeln gleichzeitig gespielt werden. Dabei wird der Zuhörer mit hinein genommen in den Klang von beiden Seiten des Raums. Interpreten sind Andreas Plancke und Gottfried Spiegel. Im Anschluss gibt es eine Führung, bei der man einen Blick ins Innere der großen Orgel werfen kann. Dazu gibt es Erläuterungen zur Funktionsweise und zur Geschichte dieser "Königin der Instrumente". Der Eintritt ist frei.

Geöffnet werden in Genthin zudem die Türen des Wasserturms (14 bis 17 Uhr), des Kreismuseums (14 bis 16 Uhr) und des Bunkers unter dem Marktplatz (14 bis 17 Uhr).

Kloster Jerichow

Denkmaltags-Sonderführungen gibt es im Kloster am Sonntag um 11 Uhr (Innenhof), um 14 Uhr (Klostergarten) und um 16 Uhr durch das Backsteinmuseum. Das Kloster wird von 9 bis 18 Uhr geöffnet sein.

Karow und Kade

Ein Ausflug nach Karow und Kade lohnt sich von 10 bis 17 Uhr. Andachten in den Kirchen gibt es um 15.45 Uhr (Karow) und 14 Uhr (Kade). In beiden Orten wird es Kaffeetafeln geben, zudem gibt es Führungen durch die Kader Kirche mit dem berühmten Cranach-Altar. In Karow bieten die Veranstalter Führungen durch den Schlosspark mit Besichtigung der Alten Brennerei. Um 14.30 Uhr können Besucher den Fliesensaal des Schlosses besichtigen. Zum Programm gehören auch Kutschfahrten durch das Schloss.

Schloss Zerbst Bibliothek

Die Ausstellung der Internationalen Fasch-Gesellschaft im Schloss Zerbst wird zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag wieder für Besucher geöffnet sein. Neben den Exponaten der ständigen Ausstellung, die dem Leben und Schaffen des Zerbster Hofkapellmeisters gewidmet sind, den Impressionen eines Malers zur Musik von Fasch und natürlich der Musik selbst, können die Gäste außerdem noch eine Besonderheit erleben. Das Schloss öffnet die Schlossküche als Ausstellungsraum. Im zweiten Obergeschoss in der Fasch-Ausstellung wird eine festliche Tafel in barocker Manier gedeckt sein.

Die Zerbster Francisceumsbibliothek bietet von 10 bis 17 Uhr die Möglichkeit der Besichtigung. Zum Programm gehören Führungen in der historischen Bibliothek und eine Präsentation eines Querschnitts der historischen Buchkunst durch zwölf Jahrhunderte von Petra Volger und Iruta Völlger. Passend zum Thema "Farbe" des Denkmaltags werden wertvolle handkolorierte Illustrationen und Initialen aus Büchern verschiedener Jahrhunderte sowie farblich gestaltete Einbände gezeigt.

Magdeburger Dom

Die Domgemeinde veranstaltet Sonderführungen im Dom:

12 Uhr: Das Altarretabel des Elisabeth-Altars (30 Minuten)

13 Uhr: Die farbigen Bildfenster der Marienkapelle (60 Minuten)

14 Uhr: Die Farben des Kirchenjahres (60 Minuten)

15 Uhr: Die klugen und die törichten Jungfrauen (30 Minuten).

Treffpunkt für alle Führungen ist am Kartentisch im Dom.

Unter dem Motto "Farbe" erfahren die Menschen am Denkmaltag insbesondere, wie Farben nach historischem Vorbild hergestellt und am Bau verwendet werden können. Sie erleben in fachkundigen Führungen, wie die Wirkung von Farbe zu allen Zeiten von den Erbauern gezielt eingesetzt wurde, um unsere Sinneseindrücke zu prägen.

Für Marina Conradi von der Genthiner Tourist-Information leistet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit einem solchen Termin perfekte Aufklärungsarbeit: "Vor allem setzt sie sich für die Bewahrung unseres kulturellen Erbes ein. Denn auch hier gehen die staatlichen Mittel dramatisch zurück."

In Genthin gibt es aus ihrer Sicht weitere interessante Objekte für solche Termine: "Zum Beispiel der Bahnhof mit dem Betriebsturm, der früher für das Auftanken der Lokomotiven gedacht war. Oder TCS Lokomobile der VEB Feinjute, später Hanfspinnerei Genthin, heute TCS."

Das bundesweite Programm gibt es im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de. Dort kann man sich alle teilnehmenden Denkmale einer Region anzeigen lassen.