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101. Pionierbataillon der niederländischen Armee auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow Soldaten bereiten sich auf Einsätze in aller Welt vor

Von Bettina Schütze 01.10.2011, 06:26

Das 101. Pionierbataillon der niederländischen Armee, stationiert in Wezep (in der Nähe von Zwolle), übt drei Wochen lang auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow für seine Einsätze in der ganzen Welt. Das Bataillon ist das einzige in der niederländischen Armee für Spezialaufgaben.

Dörnitz. Zwischen 350 und 400 niederländische Soldaten bereiten sich derzeit auf dem Truppenübungsübungsplatz Altengrabow für ihren nächsten Auslandseinsatz vor. "Unsere Soldaten sind Spezialisten für Flughäfen, Häfen und Eisenbahn", so Hauptmann Franklin Theelen. Alle Offiziere haben studiert, und die anderen höheren Dienstgrade haben auf ihrem Spezialgebiet mindestens einen Meister. Zwei Mal im Jahr ist das Pionierbataillon für jeweils drei Wochen zu Übungszwecken unterwegs.

Das Bataillon selbst hat auch ein eigenes Architektenbüro, das für Vorbereitung, Planung und Durchführung zuständig ist. Hauptmann Franklin Theelen: "Zum Beispiel beim Einsatz in Afghanistan kommt uns dies zugute. Damit sind wir flexibel, professionell und schnell einsetzbar."

Das 101. Pionierbataillon ist die am meisten ausgesendete Einheit der niederländischen Armee. "In Kundus und Mazar e Sharif arbeiten wir mit der deutschen Bundeswehr zusammen. Wir werden zu Gast auf der deutschen Basis sein und die Polizeiausbildung mit unterstützen", so Hauptmann Franklin Theelen.

Während des dreiwöchigen Aufenthaltes auf dem Truppenübungsplatz in Altengrabow werden im Rahmen der Ausbildung verschiedene Projekte durchgeführt. Von diesen profitieren sowohl die niederländische Armee als auch die Bundeswehr. Hauptmann Franklin Theelen: "Die Deutschen bezahlen das Material und die Niederländer stellen die Soldaten und die Maschinen zur Verfügung. Damit gibt es Spareffekte auf beiden Seiten."

Straßen- und Brückenbau

Auf dem Truppenübungsplatz werden Straßen gebaut, aber kein Asphalt, und Betonflächen gegossen. An der Station Gesprächsaufklärung bauen Soldaten so genannte Kulissenhäuser. Hauptfeldwebel Julian Straub: "Insgesamt entstehen hier sechs Kulissenhäuser. Zimmerer und Elektrofachleute sind hier im Einsatz." Eigens für diese Arbeiten wurde direkt vor Ort ein Camp errichtet. Die benötigten Bäume wurden von der Forst gekauft und vom Mobilen Sägewerk Holger Degen in Schopsdorf zugeschnitten.

Im "Braunen Busch" wurde durch die Soldaten ein Gelände freigeräumt und die noch vorhandenen Gleise damit wieder freigelegt.

Im Bereich des Fahrschulgeländes errichten die Soldaten eine 22 Meter lange Panzerschnellbrücke, die eine Last von 60 Tonnen trägt. Diese bleibt auch dauerhaft liegen und wird dann im Rahmen der Fahrschulausbildung genutzt. An anderer Stelle des Fahrschulgeländes wurde ein Schräghang mit einer 15-prozentigen Neigung angelegt.

Gleise werden gelegt

Eine große Herausforderung ist für den Baumaschinenzug der Einsatz auf dem Gelände des Museumsbahnhofes in Magdeburgerforth. Hauptmann Franklin Theelen: "Das ist ein außergewöhnliches Projekt für uns, da es auch etwas mit der Geschichte hier zu tun hat."

Im Mittelpunkt steht für die 14 Soldaten der Gleisbau. Oberleutnant Niels Schoonderbeek: "Wir sind hier mit Arbeiten an drei Gleisen beschäftigt. Das Querprofil und die Gleise am etwa 100 Meter langen Gleis 2 sind fertig. Am Gleis 4, zirka 50 Meter lang, werden ebenfalls das Querprofil hergerichtet und die Gleise verlegt." Am Gleis 3 werden die niederländischen Soldaten nur das Querprofil erstellen. Die Gleise baut der Traditionsverein Kleinbahn des Kreises Jerichow I später selbst ein.

"Wir haben in den Niederlanden eine andere Methode beim Eisenbahnbau. Wir haben aber die deutsche Methode gelernt und wenden diese hier auch an", so Oberleutnant Niels Schoonderbeek, der sich freute, "dass wir hier arbeiten können."

In Höhe des Lokschuppens wurde eine Drainage installiert, die bis zur Zisterne reicht. Dorthin wird das Wasser nun abgeleitet.

Mit diesen Arbeiten unterstützen sie den Kleinbahnverein außerordentlich.