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Großer Andrang beim Tag der offenen Tür an der Sekundarschule "Carl von Clausewitz" in Burg Eltern erwarten: "Schule muss auch Spaß machen, nicht nur Leistungsdruck sein"

Von Andreas Mangiras 23.04.2012, 05:24

Viele Neugierige, ehemalige Schüler, interessierte Eltern mit Grundschülern zog es am Sonnabend in die Sekundarschule "Carl von Clausewitz" in Burg. Die Europaschule, deren langjähriger Umbau kurz vor dem Abschluss steht, stellte sich zum Tag der offenen Tür vor.

Burg l "Schule muss auch Spaß machen und nicht nur Leistungsdruck sein. Hier ist das gegeben, ist mein Einruck", sagt Uwe Schaller. Mit Tochter Julia, zur Zeit 3. Klasse an der Pestalozzi-Grundschule in Burg, und Frau Doreen war der Familienvater neugierig, am Tag der offenen Türen mehr zu erfahren, was Eltern und Kinder hinter der farbenfrohen neuen, wenn auch noch nicht ganz fertig gestellten Fassade der Sekundarschule "Carl von Clausewitz" zu erwarten haben.

"Wie ich mir Schule immer vorgestellt habe", schwärmt mit leuchtenden, leicht feuchten Augen Schulleiter Jürgen Scholz. "Es ist alles da, was eine moderne Sekundarschule anbieten kann und soll." Stolz und Bedauern schwingen in seiner Stimme mit. Er wird selbst nicht mehr viel davon haben. Scholz geht zum Schuljahresende in den Ruhestand. 20 Jahre war er an der "Clausewitz", vorher in Gerwisch und Biederitz. Sein Nachfolger hat sich bereits vorgestellt.

Das Interesse an der neuen Schule war am Sonnabend groß. Schüler und Lehrerschaft hatten ein buntes Programm organisiert. Neben Beratungen und praktischen Vorführungen in den Schulräumen gab es in der Aula Gesang und Tanz. Das THW Burg stellte sich auf dem Schulhof vor. Der Burger Spielmannszug hatte den Tag eröffnet.

320 Schüler lernen derzeit an der "Clausewitz". Das Europaschul-Konzept ist das eine, wodurch sich die Schule abhebt von anderen. Und sie ist die Schule in Sachsen-Anhalt mit dem höchsten Anteil an Schülern mit Förderbedarf, so Scholz. Jeder zehnte Schüler hier, 34 Mädchen und Jungen, hat ein Handicap und wird im Gemeinschaftsunterricht gefördert. Das geht in Klassen und - flexibel nach Bedarf - in kleinen Gruppen.

Aktuelle und kommende Schülergenerationen und das Kollegium finden jetzt erstklassige Bedingungen vor. Rund 3,3 Millionen Euro sind in die komplette Umgestaltung der Schule geflossen, allein 2,88 Millionen Euro an EU-Mitteln aus Brüssel. Von dem einst typischen DDR-Plattenbau-Schultyp ist kaum noch etwas geblieben. Es gibt ein Sprachlabor mit 30 Computer-Plätzen für Englisch und Russisch, es gibt neue Technikräume, eine moderne Hauswirtschaftsküche und vieles mehr, was die Lernbedingungen wesentlich verbessert.

Von jetzt auf gleich war all dies nicht zu bekommen. Für all dieses haben Schüler und Lehrerschaft seit Jahren einiges in Kauf genommen. Seit 2007 wird an der "Clausewitz" gebaut, seit 2010 angepasst an das Europa-Schulkonzept. "Das hat viel Kraft und Nerven gekostet. Ich bin stolz, wie wir das gemeinsam gemeistert haben", erklärt Scholz vor der Aussicht, dass das Lernen in der Baustelle bald ein Ende haben wird.

Noch ist nicht alles fertig. Schulküche und -speisung, die Cafeteria innen und im Freien sind noch Baustelle, etliches muss noch gemalert werden. Bis zum Sommer soll das geschafft sein, hofft Scholz, der am 21. Juli seinen letzten Schultag hat - wie seine 10. Klassen. Über den Sommer soll eine moderne Sportfreianlage auf dem Schulkomplex entstehen. Im Schulkeller wird dafür ein Sanitärbereich eingerichtet.

Auch Julias Mutter Doreen Schaller ist begeistert. "Einfach genial." Die neue Schule sei nicht mehr wieder zu erkennen, schon gar nicht mit der zu vergleichen, die sie einst besuchte. Bis 1984 war Doreen Schaller hier selbst Schülerin gewesen. Wenn im nächsten Jahr Töchterchen Julia an die Schule käme, schlösse sich ein Kreis ...