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Hündin von Ronny Schwarzlose aus Potzehne ist bester Gebrauchshund des Teckelklubs 1888 im Landesverband Teckeldame Cimi ist ein vielseitiges Supertalent

Von Ilka Marten 05.04.2013, 03:08

Sie heißt Cimi von Silbach, lebt bei ihrem Herrchen in Potzehne und ist ein besonders vielseitiger Teckel für Jagden. Ronny Schwarzlose von der Gardeleger Teckelgruppe erhielt für seine Hündin nun gleich mehrere Auszeichnungen.

Potzehne l Der beste Gebrauchshund des Deutschen Teckelklubs 1888 (DTK) im Landesverband Sachsen-Anhalt kommt aus Potzehne. Ronny Schwarzlose (37) nahm diese Auszeichnung für seine Hündin Cimi von Silbach entgegen. "Ronny Schwarzlose stellte unter Beweis, dass mit Zielstrebigkeit und Engagement sowie der Unterstützung der Teckelfreunde auch ein Erstlingsführer seinen Jagdhund innerhalb eines Jahres für den vielseitigen Jagdgebrauch ausbilden und prüfen lassen kann", betonte Joachim Brenz, der Vorsitzende der Gardeleger Teckelgruppe.

"Führte in die jagdliche Praxis ein, lehrte Achtung des Wildes und das weidgerechte Jagen."

Der Potzehner kam schon in der Kindheit und Jugendzeit mit Natur, Wild, Jagd und Hunden in engen Kontakt. Über seinen Schwager, der aktiver Jäger ist, interessierte er sich durch gemeinsame Ansitze zunehmend für die Jagd. Konsequenz: Schwarzlose nahm an der Jungjägerausbildung der Jägerschaft Gardelegen teil und erwarb 2010 den Jagdschein. Der Jercheler Gerhard Daul, erfahrener Jäger und ehemalige Hundeführer, nahm den Jungjäger in seine Jagdrevier auf und damit unter seine Fittiche. Brenz: "Er führte ihn in die jagdliche Praxis ein, lehrte die Achtung des Wildes und das weidgerechte Jagen." Über seinen Schwager erwarb der Potzehner 2011 die sieben Monate alte Rauhhaarteckelhündin Cimi aus Thüringen. Seit eineinhalb Jahren ist Schwarzlose inzwischen in der Teckelgruppe aktiv.

"Mit jeder Jagd wurde sie aber sicherer und beutelte schon mal einen erlegten Fuchs."

Brenz berichtete: "Unter Anleitung erfahrener Baujäger lernte er das praktische Handwerk eines Baujägers von der Pike auf. Voraussetzungen wie Ausdauer, Ruhe, Beherrschung bei der Schussabgabe und Kräfteeinsatz bei notwendigen Grabungen brachte er mit und fand großen Gefallen an dieser historischen Jagdart auf Fuchs und Dachs." Immer mit dabei: Seine Teckelhündin Cimi. Da sie noch kein Jahr alt war und die erforderliche Kunstbauprüfung noch nicht hatte, blieb sie vorerst Zuschauerin. "Mit jeder Jagd wurde sie aber sicherer und beutelte schon mal einen erlegten Fuchs", berichtete Brenz über das vierbeinige Talent.

Vor einem Jahr begann für den Potzehner und seine Hündin die intensive Ausbildung mit zahlreichen Prüfungen. Bis zum Jahresende absolvierte er mit Cimi die Schussfestigkeitsprüfung, die Spurlautprüfung auf der Hasenspur, die Schweißprüfung (20 Stunden über Nacht auf der künstlichen Fährte), die Prüfung am Kunstbau für die spätere Jagd auf Fuchs und Dachs, die Vielseitigkeitsprüfung (Schweißarbeit, Gehorsamsfächer, Stöberarbeit, Spurlaut) sowie den Wasser-Test. Dabei muss der Hund eine geschossene Wildente aus dem tiefen Wasser holen. Es folgte die Prüfung des Hundes am Naturbau am Fuchs und Dachs. Brenz: "Auch bei Übungen im Schwarzwildgatter zeigte die kleine Hündin keine Scheu vor den Wildschweinen." Cimi bewies ihr Talent als vielseitig einsetzbarer Teckel.

"So konnten mit ihrer Hilfe bei der Bauarbeit ein Dachs und acht Füchse erlegt werden."

Bei den Jagden im Herbst stöberte Cimi weiträumig und mit hervorragendem Laut und erwarb das Leistungszeichen "Stöbern im Jagdbetrieb". Bei den Baujagden im Januar und Februar zeigte die Teckeldame ihre Passion im Kunst- und Naturbau. Brenz: "So konnten mit ihrer Hilfe bei der Bauarbeit ein Dachs und acht Füchse erlegt werden." Für diese Leistung wurde sie in der Teckelgruppe als bester Bauhund 2013 bei den sechs revierübergreifenden Baujagden ausgezeichnet. Außerdem erhielt Schwarzlose für seine Hündin den Pokal für den besten Gebrauchshund der Gruppe 2012. Nun folgte auf der Tagung des DTK-Landesverbandes die Ehrung als bester Gebrauchshund 2012 des Landesverbandes Sachsen-Anhalt. Brenz: "Leider konnte durch den DTK der Titel Gebrauchssieger 2012 nicht an die Hündin verliehen werden, da sie bei einer Zuchtschau nur den Formwert "gut" erhalten hat."

Laut Landesjagdgesetz kann der Potzehner seine Teckelhündin zur Nachsuche auf krank geschossenem oder angefahrenem Schalenwild einsetzen. Auch auf alle Arten von Stöber- und Drückjagden sowie zur Baujagd auf Fuchs, Dachs, Marderhund und Waschbär kann die Hündin verwendet werden. Brenz: "Im neuen Jagdjahr kann Cimi nun zum vollen Jagdeinsatz kommen und ihre Fähigkeiten in der rauen Jagdpraxis beweisen."

Wer einen Teckel als Jagdhund ausbilden und prüfen lassen möchte, kann sich an Joachim Brenz von der Gardeleger Teckelgruppe wenden. Jeden ersten Montag im Monat findet der Klubabend der Gruppe in der Lindenthaler Gaststätte in Lindenthal statt, Interessenten sind willkommen. Der Schwerpunkt der Arbeit der Teckelgruppe Gardelegen liegt auf der Zucht, Haltung, Ausbildung, Prüfung und Einsatz der Teckel für den Jagdgebrauch. Die Arbeit der vergangenen Jahre war sehr erfolgreich: So stellte die Teckelgruppe Gardelegen in den sechs vergangenen Jahren fünf Mal den erfolgreichsten Teckel in der Gebrauchsarbeit im DTK-Landesverband Sachsen-Anhalt. Einige Hundeführer aus der Gruppe waren auf nationalen und internationalen Prüfungen mit ihren Teckeln sehr erfolgreich. Für den Vorsitzenden - wie für die Mitglieder gilt der alte Satz: "Jagd ohne Hund ist Schund." Am Sonntag, 12 Mai, plant die Gardeleger Teckelgruppe eine Zuchtschau.

Informationen erteilt Joachim Brenz unter (03907) 739861.