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Tierschutzverein Gardelegen/Klötze: positive Bilanz, aber Sorgen um Zukunft / Vorstand gewählt "Sonst müssen wir das Tierheim schließen"

Von Alexander Walter 24.04.2013, 03:11

Der Gardeleger Tierschutzverein hat bei seiner Hauptversammlung eine positive Bilanz des vergangenen Jahres gezogen. Die Zukunft bereitet den Vereinsmitgliedern jedoch Sorgen. Das Tierheim sehen sie gar von der Schließung bedroht.

Gardelegen l Das Gardeleger Tierheim ist ohne Frage das Aushängeschild des Tierschutzvereins Gardelegen/Klötze. Allein im vergangenen Jahr hat die Einrichtung nördlich der Kernstadt 34 Katzen und 92 Hunde als Fund- oder Abgabetiere aufgenommen. 42 Katzen und 50 Hunde konnten die Tierschützer an neue Besitzer vermitteln.

Die erfolgreiche Einrichtung in Trägerschaft des Tierschutzvereins sehen dessen Mitglieder nun allerdings bedroht. Grund hierfür sei vor allem die schlechte Einnahmesituation, berichtete Vorsitzender Kurt Gewasda während der Jahreshauptversammlung am Montag. Und er gab den Kommunen eine Mitschuld für die Situation. So erhalte das seit 14 Jahren bestehende Tierheim von der Stadt Gardelegen eine Pauschale von nur 50 Cent je Einwohner, von Kalbe immerhin 1,25 Euro je Einwohner. Beide Pauschalen sind aus Sicht Gewasdas viel zu gering, um die laufenden Kosten zu decken. In Stendal etwa sei eine Pauschale von 1,40 Euro je Einwohner üblich. Derzeit leiste lediglich eine junge Frau ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in der Anlage. Die Vereinsmitglieder seien nur nach Verfügbarkeit dort, so Gewasda. Um den Betrieb auch künftig aufrecht erhalten zu können, bedürfe es wenigstens zwei geringfügig Beschäftigter auf 400-Euro-Basis. Dafür aber brauche der Verein höhere Zuwendungen. "Sonst müssen wir das Tierheim zum Jahresende schließen", sagte Gewasda. Bitter für die Einrichtung war aus Sicht des Vorsitzenden auch die Tatsache, dass 2011 Lotto-Toto-Fördergeld für eine Wärmedämmung, zum Bau einer Kläranlage, für Zwingerüberdachungen und zur Sanierung der Heizung sowie des Sanitärbereichs im Tierheim verfielen. Wegen fehlender Mittel habe der Verein den Eigenanteil für die knapp 25000 Euro umfassenden Maßnahmen nicht aufbringen können, informierte er. Doch Gewasda konnte auch Positives berichten. So sei die Spendenbereitschaft der Bevölkerung zuletzt gestiegen. Die Futter- und Spendenboxen in Supermärkten in Gardelegen, Kalbe und Bismark würden große Resonanz finden.

Abschließend wählten die Tierschützer am Montag einen neuen Vorstand. Einstimmig für zwei Jahre wiedergewählt wurden dabei Kurt Gewasda als Vorsitzender sowie Sabine Schenk als Schriftführerin. Birgit Gäde löste Gisela Kürten als Stellvertreterin ab, Marianne Wigger wurde nach Martina Weingart neue Kassenwartin. Als Kassenprüferinnen wurden Simone Karnstedt und Marion Liche gewählt.