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Ideenwettbewerb beschäftigt sich mit den Möglichkeiten digitaler Medien im Alltag "Onleihe" bald auch in Gardelegen möglich

Von Donald Lyko 31.08.2013, 03:09

In einigen Wochen wird auch die Gardeleger Stadt-, Kreis und Gymnasialbibliothek für ihre Nutzer "Onleihe" anbieten. Dann können zum Beispiel E-Books oder E-Papers via Internet entliehen werden.

Gardelegen l Man sieht sie immer häufiger - die Leser, die statt eines Buches ein tragbares Lesegerät, einen E-Book-Reader, in der Hand haben oder einen Tablet-PC. Darum stellte sich vor Jahren den Bibliotheken die Frage, wie sie damit umgehen sollen. Die Antwort war schnell gefunden: Wir bieten die Bücher, Videos, Zeitungen, Zeitschriften und Hörbeiträge als elektronische Dateien zur Ausleihe an. Mit Jahresbeginn 2012 gingen 14 Bibliotheken in Sachsen-Anhalt mit diesem Angebot an den Start. Bis zum Ende dieses Jahres kommen weitere hinzu, so dass es dann insgesamt 28 im Bundesland gibt. Eine von den "Neuen" wird die Gardeleger Bibliothek sein, die derzeit mit Landesförderung die "Onleihe" vorbereitet.

"Die Nachfrage ist schon da", sagte Bibliotheksleiterin Christiane Bräu gestern. Bisher haben sich Nutzer der Gardeleger Bibliothek noch in den Bibliotheken Haldensleben oder Salzwedel anmelden müssen, um das Onleih-Angebot nutzen zu können. Praktisch ist es ganz einfach, denn im Onleih-Verband Sachsen-Anhalt sind alle verfügbaren Medien zusammengefasst. Wie bei jeder Bibliothek gibt es aber einen begrenzten Bestand, also begrenzte Lizenzen. Daher kann es auch bei der Onleihe passieren, dass man etwas warten muss, wenn alle Exemplare ausgeliehen sind. Entliehen werden können E-Books, E-Papers, E-Audios und E-Videos künftig über die Internetseite der Gardeleger Bibliothek, wobei die schon jetzt geltenden Online-Zugangsdaten für Nutzer notwendig sind. Wenn man in einer der teilnehmenden Bibliotheken angemeldet ist, kann man von jedem Ort der Welt aus mit einem internetfähigen Gerät die "Onleihe" nutzen.

Die Dateien werden heruntergeladen auf das Endgerät - und können begrenzt genutzt werden. Bei Büchern haben die Leser zwei Wochen Zeit, Zeitungen und Zeitschriften können in der Regel ein bis zwei Tage oder auch nur stundenweise geöffnet werden. Wenn die Ausleihfrist endet, werden die Dateien gesperrt. Der Vorteil: Die Rückgabe erfolgt automatisch, Mahngebühren wegen eines verpassten Rückgabetermins entfallen.

In einigen Wochen wird dieses Angebot auch von der Gardeleger Bibliothek angeboten. Auf deren Internetseite, aber auch im Lesecafé direkt in der Bibliothek können sich Interessenten schon jetzt detailliert informieren. Um Leser mit der Nutzung von E-Book-Readern vertraut zu machen, plant der Förderverein der Bibliothek den Kauf von mehreren, möglichst verschiedenen Geräten.

Mit dem Leserecho sind die Bibliotheken, die bisher die "Onleihe" eingeführt haben, sehr zufrieden. Im Jahr 2012 hatte es knapp 28000 Entleihungen gegeben, allein im ersten Quartal 2013 waren es - mit weiteren teilnehmenden Bibliotheken - schon knapp 15000 Entleihungen. "Die Zahlen zeigen, dass die Bibliotheken mit der "Onleihe" auf dem richtigen Weg sind. Die Nutzer sehen diese Möglichkeit als wertvolle Ergänzung des Angebotes der öffentlichen Bibliotheken. Hier liegt auch in den nächsten Jahren ein großes Potential für den weiteren Ausbau", sagte Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes, zum Auftakt des Wettbewerbes "Onleihst du schon?" (siehe Info-Kasten). Der Ideenwettbewerb soll das neue Angebot der öffentlichen Bibliotheken bekannter und Lust darauf machen, das vielleicht noch Unbekannte selbst einmal auszuprobieren.