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Wasserverband Gardelegen investierte 15000 Euro in Technik zum Auffinden defekter Leitungen Auf der Suche nach Rohrschäden

Von Anke Kohl 09.08.2014, 03:24

Rund 500 Kilometer Versorgungsleitungen liegen im Verantwortungsbereich des Wasserverbandes Gardelegen. Dort ein Leck zu finden, ist keine einfache Aufgabe.

Gardelegen l Der Wasserverband Gardelegen hat investiert. Und zwar in Korrelationsgeräte, auch Datenlogger genannt. Für die acht kleinen, fast unscheinbaren Röhren und die dazugehörige Ausrüstung hat der Wasserverband rund 15000Euro ausgegeben, sagte der technische Leiter, Frank Hellmann, am Freitag. Dazu kamen weitere Kosten für die Schulung der Mitarbeiter.

Hintergrund der Investition ist in erster Linie der hohe Wasserverlust von 20 Prozent, den der Gardeleger Verband zu verzeichnen hat. "Wir messen die aus den Brunnen entnommene Menge und die an den Kunden abgegebene Menge anhand der jeweiligen Wasserzähler. Und die Jahresdifferenz macht in unserem Versorgungsgebiet rund 20 Prozent aus. Das ist einfach zu viel."

Häufig seien defekte Rohre die Ursache für den hohen Wasserverlust, den der Verband nicht abrechnen kann. "Das schlägt sich jedoch auf die Kosten nieder. Und in diesem Fall haben wir immerhin die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen", legt Frank Hellmann dar. Denn jede Form der Einsparung komme schließlich dem Endverbraucher zugute.

Aus vier Wasserwerken und mehreren Brunnen werden das Gebiet des Gardeleger Verbandes und Teile des Klötzer Verbandes versorgt. Wird in einem Gebiet ein ungewöhnlicher, nicht zu erklärender Wasserverbrauch registriert, werden die Korrelatoren eingesetzt. Vorzugsweise nachts, erklärt Frank Hellmann, da die Geräte auf Schallwellen reagieren. "Nachts ist es mit den wenigsten Nebengeräuschen am ruhigsten und die Straßen, unter denen ja häufig Leitungen verlegt sind, kaum befahren." Überprüft werden die Verbrauchsmengen täglich. Findet sich für das verschwindende Wasser keine nachweisliche Erklärung, werden die Messgeräte mit den wichtigsten Daten, wie dem Durchmesser, dem Material des Rohres und der zu messenden Strecke, programmiert. "Im besten Fall können wir dann ein Leck in relativ kurzer Zeit, bis auf zehn Zentimeter genau, lokalisieren", sagt Andreas Kühl. Doch das gelte lediglich für Stahlrohre, fügte er hinzu. Schwieriger werde es zum Beispiel bei den nach der Wende meist verlegten PE-Rohren. Zumal diese Kunststoffrohre durch fehlerhaftes Verlegen häufig kleinste Schadstellen bekommen, die sich nur langsam vergrößern und durch die jedoch über lange Zeiträume viel Wasser versickert. Ein solches Rohr zeigt Frank Hellmann. "Durch diesen kleinen Riss sind 20000Kubikmeter Wasser versickert. Wenn wir mit der neuen Technik nur zwei von diesen Schadstellen schneller ermitteln können, dann hat sich die Investition schon für uns und damit den Verbraucher gerechnet", erklärt Andreas Kühl.

Die Technik könne der Wasserverband Gardelegen auch Privatpersonen als Dienstleistung anbieten, fügt Frank Hellmann hinzu.