Ansturm auf gebrauchte Kinderkleidung

Der Kinderflohmarkt lockte am Wochenende wieder hunderte Besucher in den Miester Kinosaal. Werdende und bereits stolze Eltern stöberten konzentriert durch das Angebot an 20 Ständen.

Mieste l Bettina John lud am Sonnabend zum dritten Mal zu einem Kinderflohmarkt, den sie selbst organisiert hatte. Sie berichtet, dass es bereits im Vorfeld der Veranstaltung wieder zahlreiche Anfragen gegeben hätte, wann denn wieder mal ein Flohmarkt stattfinden werde.

"Seitdem sich die Kircheninitiative Familie Lokal aufgelöst hatte und der Flohmarkt nicht mehr von den Mitgliedern organisiert wurde, haben viele Bürger die Veranstaltung vermisst", berichtet John. Häufig sei sie darauf angesprochen worden, ob sie nicht wieder einen Trödelnachmittag organisieren könne. "Da habe ich gemerkt, dass der Bedarf da ist." Zum dritten Mal fand nun am vergangenen Wochenende unter Johns Regie der Flohmarkt statt und wie erwartet war der Andrang am Sonnabendnachmittag riesig.

Schon kurz nachdem der Markt mit 20 Ständen von Familien aus Mieste, Sachau, Jerchel, Jävenitz, Gardelegen, Solpke und Zichtau eröffnet worden war, herrschte an den Ständen reges Treiben. Eltern und Großeltern suchten für ihre Kinder oder Enkelkinder nach passenden Textilien, die es auf dem Flohmarkt zu günstigen Preisen gab. Aber auch werdende Mütter konnten aus dem großen Angebot an Babyartikeln viel herausfinden. Oft mussten die stolzen Väter in spe kistenweise Kleidung aus dem Kinosaal tragen.

Doch nicht nur die Erwachsenen wollten nicht mehr gebrauchte Dinge verkaufen. An mehreren Ständen boten Mädchen und Jungen ihr altes Spielzeug an. Auch die Schülerin Lina aus Gardelegen wollte am Sonnabend mit ihrer Freundin Bücher, DVDs, Bücher, Legosteine, Sammelkarten, Hörspiele und anderes Spielzeug verkaufen, um das eigene Taschengeld ein wenig aufzubessern. "Das Geschäft läuft ganz gut", sagte die Zehnjährige. "Ich hoffe, dass ich ganz viel von meinen alten Sachen verkaufen kann." Den Erlös wollen die Freundinnen erst einmal sparen.

Zu den erwachsenen Besuchern zählten auch Susann und Ingo Müller aus Haldensleben. Sie sei schon öfter beim Flohmarkt im Kinosaal gewesen. "Wir haben von der Kleiderbörse vor etwa zwei Jahren von Bekannten erfahren", erzählte die zweifache Mutter. "Wir finden es hier so familiär, und ich stöbere gern durch das Angebot." Eigentlich finde sie immer etwas Schönes für ihre Kinder. "Die Sachen sind meist gut erhalten und ich kann viel Geld sparen, wenn ich Spielzeug und Kleidung gebraucht kaufe", sagte Müller. Außerdem sei der Miester Flohmarkt trotz der vielen Stände noch sehr übersichtlich.

"Es passen auch gar keine weiteren Stände mehr in den Kinosaal hinein", sagte die Organisatorin. "Mit 20 Ständen haben wir den Raum absolut ausgenutzt und stoßen nun an die Grenzen." Sie habe sogar Absagen erteilen müssen, weil einfach kein Platz mehr zur Verfügung stand. Doch die ganze Vorbereitung und der große Trubel des Flohmarktes waren schon nach zwei Stunden wieder Vergangenheit. "Der große Ansturm ist schon nach einer Stunde vorbei", erklärte John. "Wir haben auch schon versucht, den Markt bis 17 Uhr zu öffnen, doch dann war einfach kein Besucher mehr hier." Deswegen sei der Miester Kinderflohmarkt immer nur zwei Stunden geöffnet. "Das reicht völlig aus", so John.

Auch der Kuchen, den die Teilnehmer des Flohmarktes anstelle einer Standgebühr gebacken hatten, sei wieder sehr gut angekommen, berichtet Bettina John. Viele der Besucher würden sich auch Kuchen für zu Hause mitnehmen, sagte sie. Am Ende des Nachmittages war die Organisatorin mit der Resonanz zufrieden. Der nächste Flohmarkt wird wieder im Herbst stattfinden, kündigte Bettina John an. Das genaue Datum werde rechtzeitig bekanntgegeben.