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14. Rasentraktorrennen am Rodelberg mit Teilnehmern aus sechs Bundesländern Knallhartes Rennen in Regen und Matsch

Von Mike Fleske 12.08.2013, 03:22

Das 14. Rasentraktorrennen stellte die 20 teilnehmenden Teams vor besondere Herausforderungen. Am Ende wandelte es sich in eine wahre Schlammschlacht. Den Zuschauern wurden dabei spannende Duelle geboten.

Genthin l So muss ein Rasenmäherrennen sein. Benzingeruch, Motorenlärm und Dreck. "Die Strecke ist so zerfahren, dass man da fast einen Trecker drin verstecken kann", lachte Organisator Rainer von Ende nach dem letzten Lauf am Sonnabend. Das Rasentraktorrennen 2013 war für die Fahrer eine spezielle Belastungsprobe. Starteten sie im ersten Durchlauf noch auf staubtrockenem Grund, war der zweite Durchgang nach einem kräftigen Regenguss eine extrem matschige Angelegenheit. "Man hatte das Visier voller Schmutz und konnte fast nichts sehen", meinte von Ende, dessen Overall wie die Bekleidung aller Teilnehmer sichtlich von den Spuren des Nachmittags gezeichnet war.

Von Ende hatte mit seinem Team wieder einen runden Wettbewerb auf die Beine gestellt, der seines gleichen sucht. Bei den meisten Fahrern gilt die Genthiner Strecke als besonders anspruchsvolle Herausforderung. Dafür hatten die Teams zum Teil weite Reisen in Kauf genommen. 450 Kilometer legte die einzige Frau im Feld aus Lingen in Niedersachsen zurück. "Wir sind heute Morgen um fünf Uhr losgefahren und waren pünktlich um 10 Uhr zum Qualifying in Genthin", erzählt Annika Feld. Sie ist in ihrer Heimat in einem Motorsportverein, der selbst Rennen organisiert. Erstmals stellte sich Felds Team "Sommeringen" in diesem Jahr der Herausforderung Rodelberg. "Es war spitze", sagte sie nach den Rennen.

Die Strecke mit ihren Steigungen und engen Kurven ist eine Besonderheit. "Anderswo fährt man nur auf Stoppelfeldern", bestätigt Buko Maume aus Stapelburg. Er ist mit seinen Mannen vom Team "Stapelracer" ein regelmäßiger Gast beim Rennen in der Kanalstadt. Während Maue bereits ein alter Hase ist, probierte sich der 15-jährige Florian Becker aus Brandenburg zum ersten Mal auf dem Rodelberg aus. "Das ist heute mein elftes Rennen überhaupt", erzählte der Nachwuchsfahrer. Der Name seines Teams "Zero-Looser" war übrigens kein schlechtes Omen für den jungen Mann. In der Serienklasse belegte er auf Anhieb den 2. Platz.

Dem Publikum wurde am Wochenende viel geboten: spektakuläre Überholmanöver, knallharte Duelle und mancher Un- und Ausfall der mehreren tausend Euro teuren Vehikel. "Das Team mit der Startnummer 7 hat seine Hinterachse verloren", musste Moderator Dieter Kreitling einmal vermelden. Im Zweikampf mit den anderen Boliden war mancher Kratzer im Lack vorprogrammiert. Ohne größere Blessuren lief ein Überschlag auf der Strecke ab. Auch Genthins Lokalmatador Von Ende blieb von den technischen Unbillen nicht verschont. "Plötzlich wollte die Maschine nicht mehr, alles Anschieben half nichts", bekannte er.

Mit Defekten am Gefährt war er nicht allein. Dirk Weber vom Cat-Racing Team aus dem niedersächsischen Peine musste sich nach der Qualifizierungsrunde mit einem technischen Defekt auf die Piste begeben. "Ich bin drei Runden ohne Federung gefahren", bekannte er nach dem letzten Lauf. Alles Reparieren hatte nichts geholfen. Dennoch war Weber am Ende voll des Lobes: "Die Rennen waren fair und wir werden sicherlich wieder nach Genthin kommen." Am Ende freuten sich Steffen Meinders in der Serienklasse und Eric Liedke in der offenen Klasse über die Siegerpokale. Beide können sich nun inoffizielle Landesmeister Sachsen-Anhalts nennen.