Kanaldeckel wird ständig von Fahrzeugen überfahren/ Möglicherweise schon bald Reparatur Defekter Gulli bringt Anwohner in Rage
Über einen rumpelnden Gullideckel vor ihrer Haustür ärgern sich nicht nur Anneliese und Ernst Kampe aus Parchen, sondern auch andere Anwohner. Nach einer Prüfung durch den TAV steht nunmehr Abhilfe in Aussicht.
Parchen l "Der ganze Gullideckel ist lose", beklagt sich Ernst Kampe. Mit seiner Frau Anneliese wohnt er in einem Haus an der Bundesstraße 1 in Parchen. "Wenn beispielsweise fünfachsige Lkw den Deckel treffen, rappelt es erst zweimal und dann noch dreimal hintereinander", meint Ernst Kampe.
Oft fahren mehrere Lastwagen hintereinander über den Gulli, dann reiße der Lärm nicht ab. "Durch die Wände überträgt sich der Lärm wesentlich lauter als er auf der Straße wirkt", meinen die Hausbewohner. "Der Schwerlastverkehr hat in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen, zur Hauptverkehrszeit ist es unerträglich laut", meint auch Ehefrau Anneliese Kampe.
Wenn man zur Ruhe kommen wolle, sei es besonders schlimm. "An einen Mittagsschlaf ist an manchen Tagen kaum zu denken." Vor wenigen Tagen hat die Familie in den Morgenstunden die Autos gezählt. "In fünfzehn Minuten waren es gegen acht Uhr auf beiden Fahrspuren 56 Fahrzeuge", sagt Tochter Gabriele Huth, der das Haus ihrer Eltern gehört.
"Wenn nur die Hälfte der Fahrzeuge über den Gulli fährt, ist das ein Riesenlärm", klagt sie. Auch Nachbarin Marika Schröder fühlt sich vom Lärm der Straße gestört: "Jedes Mal, wenn ein Lkw über den Deckel fährt, rumpelt es. Ich habe sogar Papier zwischen die Schiebetür im Haus gestopft, damit sie nicht zittert", erzählt sie. Oft müsse sie den Fernseher lauter drehen, damit der den Geräuschpegel von draußen übertöne.
Dass die Autos so oft über den Gulli fahren, liegt an einer Baumaßnahme, die sieben Jahre zurückliegt. Damals waren die Gehwege an der Ortsdurchfahrt verbreitert worden, damit sie von Radfahrern mitgenutzt werden können.
"Von diesem Zeitpunkt war der Gulli nicht mehr in der Mitte der Straße, sondern am Rand und wurde viel häufiger als vorher von Fahrzeugen überfahren", erläutert Gabriele Huth. Dadurch sei auch der Deckel viel stärker belastet worden als früher und einem höheren Verschleiß ausgesetzt.
Nachdem die Familie zunächst beim Straßenbauamt in Parey vorgesprochen hatte, tat sich nichts. "Es ist so, dass die Stadt unserer Kenntnis nach Baulastträger der Regenwasserkanäle ist", heißt es aus der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt. Daher müsse die Stadt Genthin Ansprechpartner für ein solches Anliegen sein. Dort wurde die Familie vor einiger Zeit auch vorstellig.
Von der Stadt erfuhren Kampes in der vergangenen Woche, dass die Zuständigkeiten überprüft worden seien. "Wir haben festgestellt, dass es sich um einen Schacht des TAV handelt", bestätigt Bürgermeister Thomas Barz. Der Trinkwasser- und Abwasserverband sei deshalb bereits über das Anliegen der Parchener Familie informiert worden.
Vom TAV wird bestätigt, dass die Information vorliege und in der kommenden Woche von der technischen Leiterin des Verbandes bearbeitet wird. Möglicherweise wird also in kurzer Zeit auch diese Abdeckung repariert. Am Ortsausgang hatte der TAV vor einigen Wochen eine Abwasserkanalabdeckung, wie sie fachlich richtig heißt, ausgetauscht.
