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Sonnenstrom von Pareyer Dächern

19.09.2013, 01:11

Elbe-Parey (sta) l In der Gemeinde Elbe-Parey wird derzeit geprüft, auf welchen der eigenen Objekte die Installation von Photovoltaikanlagen möglich und sinnvoll ist. Damit sollen Energiekosten gespart und Einnahmen erzielt werden, um den angespannten Haushalt etwas zu entlasten.

Da die Gemeinde nicht selbst als Investor und Betreiber solcher Anlagen auftreten kann - dazu fehlen die finanziellen Mittel - sollen dazu Investoren herangezogen werden. Zwei verschiedene Interessenten haben sich am Dienstag in der Bauausschusssitzung vorgestellt: der Pareyer Gordon Baier, dessen Unternehmen "Gobane.de New Energy Solutions" in Genthin seinen Sitz hat, und die Stadtwerke Burg.

Gordon Baier eröffnete der Gemeinde verschiedene Möglichkeiten, wie sie am Gewinn entsprechender Anlagen teilhaben kann: über eine Pacht, die an den jährlichen Einnahmen der Photovoltaikanlage über 20 Jahre Laufzeit bemessen wird, über eine Einmalzahlung, über eine Beteiligung an eventuell notwendigen Dachsanierungskosten und/oder die Lieferung einer Freistrommenge in Höhe eines bestimmten Anteils der erzeugten Energie. Er rechnete dies auch anhand möglicher Objekte in der Gemeinde vor.

In Frage kämen mehrere Objekte, erklärte Baier: Sporthalle und Feuerwehrgerätehaus Güsen, Dorfgemeinschaftshaus und Feuerwehr Bergzow, Elbehaus Ferchland und etliche andere.

Als ein gelungenes Beispiel, das bereits realisiert wurde, führte Gordon Baier das Freibad Lübars an, das zur Stadt Möckern gehört: Hier sollte das Gebäude wegen des maroden Asbestdachs schon fast aufgegeben werden. Baier konnte einen regionalen Investor gewinnen, es erfolgte dann zunächst eine Dacheindeckung mit Trapezblech und dann die Installation der Anlage, die für die im Gebäude befindliche Gaststätte nun billigen Strom liefert.

Von den Stadtwerken Burg stellten Geschäftsführer Dr. Alfred Kruse und Projektmanager Dr. Ronny Bischof ein konkretes Projekt vor, das sie in Elbe-Parey gern umsetzen würden, betonten aber, auch für eine weitere Zusammenarbeit offen zu sein. Der Kerngedanke bei dem vorgestellten Projekt ist, durch Bündelung kostengünstiger und effizienter arbeiten zu können. Ausgewählt wurden hier das Verwaltungsgebäude Haus 1 in Parey, die Kita "Sonnenschlößchen" in Parey und die Sporthalle in Güsen.

In den Mittelpunkt stellen die Stadtwerke Burg dabei den Eigenverbrauch an Energie, da die Förderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz immer weiter sinkt. Mit einbezogen werde die Energieabgabe nach EEG aber auch.

Der Eigenverbrauch und damit die Autarkie von Einrichtungen wie zum Beispiel der Sporthalle Güsen, die einen hohen Energiebedarf haben, bilden den Kern des Projekts der Stadtwerke.

Wichtig war den Mitgliedern des Bauausschusses zu wissen, dass beide Anbieter die Befürchtungen der Feuerwehr entkräften können. Moderne Anlagen verfügen über ein aus- gefeiltes Sicherheitssystem bezüglich Brand- und Blitzschutz.

Im Anschluss beriet der Bauausschuss in nichtöffentlicher Sitzung. Vorsitzender Peter Puppe teilte gestern auf Nachfrage mit, dass die Gemeinde beiden Investoren Möglichkeiten zur Installation von Anlagen einräumen wolle.