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  7. Fällen der Pappeln im Fiener betrifft keine zusätzlichen Bäume

Im Wirtschafts- und Umweltausschuss klärt sich Verwirrung auf Fällen der Pappeln im Fiener betrifft keine zusätzlichen Bäume

Von Manuela Langner 26.09.2013, 03:13

Die Aufregung im Wirtschafts- und Umweltausschuss hat sich am Dienstagabend gelegt. Beim aktuellen Fällen von Pappeln im Fiener Bruch handelt es sich nicht um eine neue Aktion, sondern um die Vollendung des Vorhabens aus dem Jahr 2011.

Genthin/Tucheim l Wie viel Sprengkraft das Fällen von Pappeln im Fiener Bruch nach wie vor besitzt, haben die vergangenen Wochen gezeigt. Als bekannt wurde, dass erneut Bäume abgeholzt werden, war die Entrüstung groß. Die Volksstimme erreichte ein wütender Leserbrief. Im Wirtschafts- und Umweltausschuss des Genthiner Stadtrates verstanden die Mitglieder die Welt nicht mehr: Sie hatten doch ausdrücklich darum gebeten, bei erneuten Fällungen im Vorfeld informiert zu werden.

Ursache all der Aufregung war jedoch ein Missverständnis. Der Fällung der mehr als 40 Pappeln, die unweit des Königsroder Hofs zugunsten der Entwicklungschancen der geschützten Großtrappen weichen müssen, war längst von allen Seiten zugestimmt worden.

Weil die Witterungsverhältnisse in den Zeiträumen, in denen gefällt werden darf, schwierig waren, hat sich der Abschluss der 2011 begonnenen Aktion bis in den Herbst 2013 verzögert.

Der ausdrückliche Hinweis, dass die Pappeln zu der hinlänglich bekannten und diskutierten Aktion gehören, hatte bei der ersten Pressemitteilung gefehlt.

"Es ist alles im grünen Bereich", sagte Dagmar Turian, Leiterin des Fachbereichs Bau in der Genthiner Stadtverwaltung, vor dem Wirtschafts- und Umweltausschuss am Dienstagabend. "Das Vorhaben wurde so vollzogen, wie es der Genthiner Stadtrat gefordert hat."

Für Unruhe hatte auch der Hinweis gesorgt, dass Nachpflanzungen für die gefällten Pappeln nicht nötig sind. Das trifft auf Nachpflanzungen zu, weil die Wegnahme der Pappeln zugunsten der Großtrappen allein schon als Beitrag zum Artenschutz gilt.

Aber es wurde - auch wegen starker Bürgerproteste 2011 - die Möglichkeit für Ersatzpflanzungen gefunden. Diese laufen über das Schutzprojekt Heckenbrüter.

Aufgrund der zeitlichen Abstände sei es schwer nachzuvollziehen gewesen, dass beide Aktionen zusammenhängen, sagte Ausschussvorsitzender Harry Czeke (Die Linke), der die Gelegenheit nutzte, sich für sein Aufbrausen auf der Ausschusssitzung Anfang des Monats zu entschuldigen.

Lutz Nitz (Bündnis 90/Die Grünen) kritisierte das vorschnelle Urteil im Leserbrief. Es sei "unvernünftig", sich so zu verhalten. Er nahm die Stadtverwaltung gegenüber Kritik in Schutz, die sie nicht verdient habe.

Mit den Erläuterungen von Dagmar Turian konnten die Ausschussmitglieder das Thema Fällen von Pappeln im Fiener Bruch wieder abhaken.