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Schüler sehen "Wunderkinder" in der Stadtbibliothek Beeindruckende Filmvorführung vor Genthiner Gymnasiasten

Von Mike Fleske 05.10.2013, 03:17

Genthin l Einen besonderen Unterrichtstag erlebten die Schüler der Klasse 6/1 in der Stadt- und Kreisbibliothek Genthin. Im Veranstaltungsraum sahen sie den Film "Wunderkinder" aus dem Jahr 2011. Der Film erzählt die Geschichte von Larissa und Abrascha, die als musikalische Wunderkinder durch die Ukraine des Jahres 1942 reisen. Als das deutsche Mädchen Hanna sich wünscht, mit beiden musizieren zu können, wird aus ihr und den beiden jüdischen Kindern bald eine verschworene Gemeinschaft. Doch dann marschieren die Deutschen in Russland ein und der Krieg reißt die drei Freunde brutal auseinander und die Geschichte nimmt einen dramatischen Verlauf. Die Schüler zeigten sich nach der Vorführung beeindruckt.

Im Gespräch mit der Medien- und Filmpädagogin Regine Wenger-Jabin aus Berlin arbeiteten sie das Gesehene auf. "Mich hat das Konzert am meisten beeindruckt", meinte beispielsweise Erik. Das sei auch eine Schlüsselszene des Films, erläuterte die Medienpädagogin. Mit dem Konzert vor der Nazi-Führung sollen die beiden jüdischen Kinder begnadigt werden, sofern sie fehlerfrei spielen. Während es Abrascha gelingt, hat Larissa zu viele schreckliche Bilder im Kopf und bricht zusammen. "Sie steht für die vielen Menschen, die im Krieg getötet wurden", erklärte Wenger-Jabin. Die Kinder erkannten, dass die wesentliche Aussage des Films der Wert der Freundschaft ist, die den Tod überdauert. Denn die gealterte Hanna erinnert sich immer noch an ihre Jugendfreunde.

"Die Kinder wissen mit vielen Dingen, die der Film aufwirft, nichts anzufangen. Deshalb binden wir die Vorführung in ein Gespräch ein", so die Medienpädagogin. Der Film überzeuge deshalb, weil er aus der Sicht der Kinder erzählt werde. "Mir hat das gut gefallen, ich hätte mir das auch zuhause angesehen", sagte Angelique. Doch das hätten viele der Kinder sicher nicht gemacht, schätzt Cornelia Draeger von Stadt- und Kreisbibliothek. Gemeinsam mit der Bibliothek und der LAG Jugend und Film Burg wurde die besondere Filmvorführung angeboten. "Es ist ein besonderes Werk, dass es im heutigen Kino schwer hat", bestätigt Peter Hansen von der LAG. Neben dem Gespräch mit der Medienpädagogin wurde die Vorführung auch im schulischen Umfeld bearbeitet. "Wir werden uns im Unterricht weiter mit dem Gesehenen beschäftigen", erläuterte Lehrerin Rosemarie Krusch. Mit Arbeitsblättern und weiteren Informationsmaterialien wird das Verständnis für den Inhalt weiter vertieft.