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Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss besichtigt Sportstätte und ist entsetzt über Zustände Sanierungsbedürftig: In der Judohalle stinkt es zum Himmel

Von Manuela Langner 26.11.2013, 02:08

Genthin l Es steht noch nicht einmal der erste Fuß in der Judohalle, da möchte man schon wieder umkehren. Der Gestank ist widerlich. Dabei gehe es heute Abend noch, erzählt Dr. Gordon Heringshausen. Auf seinen Vorschlag beginnt der Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss seine Sitzung in der gedrungenen Sportstätte zwischen Baumschulenweg und Fichtestraße.

"An anderen Tagen ist der Geruch fünfmal so stark", setzt Dr. Heringshausen hinzu. Wenn es im Sommer richtig warm ist oder wenn es geregnet hat, kleben die Gerüche noch viel hartnäckiger in der Nase. Den Frauen und Männern, die dem Sozialausschuss des Genthiner Stadtrates angehören, reicht die heutige Dosis schon völlig aus. Wie "mitten in der Gülle" beschreiben sie ihren Eindruck.

Kein Ausschussmitglied ist überrascht, als Ines Ernst-Schiller, Vorsitzende des Genthiner Judoclubs, ihnen berichtet, dass viele Kinder dem Verein schon weggelaufen seien.

Der Gestank ist nicht das einzige Übel, das die Judohalle ihren Nutzern aufbürdet. Für Wettkämpfe werden die Normen in dem flachen Bau nicht erfüllt, der Verein muss dafür umziehen. Der Blick in die Sanitärräume verrät, dass hier vermutlich seit Inbetriebnahme keine Modernisierung vorgenommen wurde. Die Fliesen, die Armaturen, die Wände sind vergammelt.

Der bauliche Zustand ist das eine, die finanzielle Unterstützung der Vereinsarbeit das andere. Warum der Judoclub nicht die Sport- oder Jugendförderung der Stadt in Anspruch nehme, erkundigte sich Horst Leiste (SPD). Das Prozedere sei viel zu kompliziert, erklärte Ines Ernst-Schiller. "Wir wünschen uns einen einfacheren Weg." Im Verein würden schließlich nicht nur Genthiner trainieren, sondern auch Kinder und Jugendliche aus den umliegenden Gemeinden. Für Ehrenamtliche sei der bürokratische Aufwand nicht zu bewältigen.

Der Abstecher in die Judohalle blieb kurz. Versprechen konnte der Ausschussvorsitzende Kurt Wicke (Pro Genthin) den Vereinsmitgliedern nichts. Aber zumindest eine Aufstellung soll es geben, welche Arbeiten in der Judohalle dringend nötig sind. Liegt diese Liste vor, kann der Stadtrat überlegen, wie und ob es überhaupt mit der Judohalle weitergeht.