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Brückenbau über den Elbe-Havel-Kanal in Güsen Ende August soll Behelfsbrücke befahrbar sein

Von Thomas Höfs 12.08.2011, 06:27

Eine Behelfsbrücke wird ab Ende August über den Elbe-Havel-Kanal bei Güsen führen. Grund dafür ist der Neubau der Kanalbrücke.

Güsen. Der Abschnitt des Elbe-Havel-Kanals zwischen der Schleuse Zerben und Parey gilt als Nadelöhr. Hier ist der Kanal noch nicht verbreitert worden. Doch demnächst sollen die Arbeiten dazu beginnen.

Neben der Schleuse in Zerben bekommt die Landesstraße 54 bei Güsen eine neue Kanalbrücke. In den vergangenen Wochen haben Mitarbeiter der Eiffel Deutschland Stahltechnologie eine Behelfsbrücke über dem Kanal montiert.

Das Brückenbauwerk wurde bereits mehrfach eingesetzt, sagte Richtmeister Thomas Linde. Die Brücke sei beim Bund eingelagert und werde immer im Bedarfsfall aufgebaut. Viele hundert Schrauben halten die rund 200 Tonnen schwere Konstruktion zusammen. Auf Stützen konnten die Fachleute bei dem Brückenbauwerk verzichten, sagte der Richtmeister weiter. Denn mit einer Spannweite von nur 56 Metern reichen zwei Lager jeweils an den Ufern des Kanals.

40 Tonnen wird die Behelfsbrücke tragen können. Durch ihre eigene Masse hängt die Brücke etwas durch. Sieben Zentimeter sind es in der Brückenmitte, haben die Fachleute gemessen. Das sei aber normal.

Im Moment laufen die Vorbereitungsarbeiten für den provisorischen Straßenbau an dem Brückenbauwerk. So waren Bauarbeiter damit beschäftigt, eine Holzschalung vor der Brücke aufzubauen, damit die Lücke mit Sand verfüllt werden kann.

Ende August soll die Behelfsbrücke nutzbar sein, erklärte Klaus Schulze vom Wasserstraßenneubauamt in Magdeburg. Insgesamt habe die beauftragte Baufirma 18 Monate für den Abriss der alten und den Neubau der neuen Kanalbrücke Zeit, sagte der Baubevollmächtigte.

Für den Abriss der Brücke wird es zu einer Vollsperrung des Kanals für einige Stunden kommen. Denn die zu DDR-Zeiten gebaute Brücke muss vom Wasser her stabilisiert werden, um den Abriss durchzuführen. Zunächst werde dazu alles demontiert, was möglich sei, sagte er. Um das Bauwerk zu erleichtern, werde zunächst der Radweg abgebaut. Erst danach werde die Brücke Stück für Stück zerlegt.

Das neue Bauwerk soll eine Spannweite von 75 Metern haben. Damit werde die Kanalbrücke für den danach geplanten Ausbau des Kanals errichtet. Rund 5,5 Millionen Euro gibt der Bund für die neue Überquerung aus. Das neue Bauwerk soll eine Lebenserwartung von mindestens 80 Jahren haben.

Die Fertigstellung der neuen Brücke sei für Oktober 2012 geplant.

Neben der Brücke bei Güsen beschäftigt sich das Wasserstraßenneubauamt mit einem weiteren Brückenbau in der Einheitsgemeinde. Die Kanalbrücke in Bergzow ist seit Jahren ein Dauerbrenner. Noch im August will das Wasserstraßenneubauamt den Auftrag für den Neubau der Überführung erteilen, so Klaus Schulze weiter.

Die Bundesbehörde ist für die Brücke ebenfalls zuständig, da die Wasserstraße noch dem Bund gehöre. Deshalb werde die Überquerung nun neu gebaut, sagte Schulze. Momentan ist das Bauwerk nur einspurig benutzbar. Seit einigen Jahren kämpft die Gemeinde Elbe-Parey um den Neubau der Brücke über den Kanal.