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Parchener feiern Erntedank / Klapperhalle mit Sondergenehmigung geöffnet Bunter Festumzug mit Schlagzeuger und Altem Fritz

Von Mike Fleske 02.10.2012, 03:14

Ihr traditionelles Erntefest begingen die Parchener am Sonnabend mit einem bunten Festumzug. Dieser setzte sich erst verspätet in Bewegung und endete in der eigentlich gesperrten Klapperhalle, die durch eine Sondergenehmigung geöffnet war.

Parchen l Mit einem bunten Umzug durch den Ort begingen die Parchener am Sonnabend ihr Erntefest. Die Traktoren zogen festlich dekorierte Hänger durch die Straßen des Dorfes. Landwirte, Vereine, Privatleute und Firmen hatten mit viel Kreativität die rund 15 Festwagen dekoriert. An vielen Wagen waren Sonnenblumen, Kürbisse und Strohgestecke zu entdecken. Neben den Wagen waren auch sechs Fußgruppen im Konvoi unterwegs. Viele der Teilnehmer hatten sich in bunte Trachten gekleidet und strahlten mit der Sonne um die Wette.

Dazu begleitete der Genthiner Musikexpress den Umzug musikalisch. Der Angelverein war wieder mit einem Boot am Start. Michael Herwig präsentierte auf einer Kutsche die diesjährige Erntekrone, die aufgrund der Trockenheit ein wenig kleiner als gewöhnlich ausfiel. Weithin hörbar war Uwe Komorowski auf dem Wagen des Landgasthofs Deinert. Er spielte auf der Ladefläche des Transporters Schlagzeug. "Man muss sich immer etwas Neues einfallen lassen", sagte Sven Deinert über die Premiere.

Prominenten Besuch hatten die Damen der Gruppe "Anno dazumal". Auf ihrem Wagen fuhr der Alte Fritz in Gestalt von Berthold Braune in historischem Gewand mit. Der Konvoi endete vor der Klapperhalle, die aus Anlass des Erntefestes geöffnet war. "Wir dürfen heute hier sein, weil wir eine Sondergenehmigung bekommen haben", erläuterte die Vorsitzende des Parchener Heimatvereins Elke Lendner. Eine der Voraussetzungen dafür war, dass die Ortsfeuerwehr eine Brandwache gestellt hat. Lendner erläuterte den Besuchern, dass in der Halle viele Umbauten nötig seien.

Dafür rief sie die Anwesenden zu Spenden und zur Mitarbeit auf. "Der Großteil der Kosten wird von der Stadt Genthin getragen, der Heimatverein will sich im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringen und seinen Teil zum Erhalt der Halle beitragen", so Lendner.

Ortsbürgermeister Bernd-Dieter Möhring wollte sich zur Zukunft der bei den Parchenern beliebten Veranstaltungshalle noch nicht äußern. "Es gibt in 14 Tagen ein Gespräch mit der Stadt, danach lässt sich detaillierter Auskunft geben", sagte er.

Die Zukunft der Klapperhalle war nicht das Einzige, was die Parchener am Sonnabend umtrieb. Für Unmut bei den über 150 Teilnehmern und zahlreichen Zuschauern hatte der Umstand gesorgt, dass der Festumzug nicht zum geplanten Zeitpunkt in der Steinstraße beginnen konnte. Unruhe hatte sich ausgebreitet, als die Polizei auch 30 Minuten nach dem geplanten Beginn nicht vor Ort war. Da der Umzug auch über die Bundesstraße 1 ziehen sollte, war eine Begleitung durch die Polizei unbedingt notwendig.

Des Rätsels Lösung war ein Einsatz der Polizeibeamten in Genthin. "Die Beamten waren zu einem Bedrohungsfall gerufen worden", erläutert Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch. Dort habe es eine gefährliche Situation gegeben, bei der es auch zu einer Anzeige gekommen sei. "In einem solchen Fall hat die Gefahrenabwehr vorrang", so Kriebitzsch. Er habe Verständnis für den Unmut der Festteilnehmer, aber in gefährlichen Situationen seien derartige Verzögerungen nicht zu vermeiden.

Zu den Beobachtungen von Besuchern, dass Polizeiwagen zum geplanten Beginn des Umzugs im Ort unterwegs waren und wieder weggefahren seien, konnte Kriebitzsch nichts sagen. Am Nachmittag war der Ärger über die Verspätung bei den Besuchern ohnehin verflogen.

Mit Beifall wurde das Anbringen der Erntekrone in der Klapperhalle quittiert und bei Musik ein Nachmittag mit Kaffee und Kuchen verbracht. Ein Höhepunkt war die Prämierung der schönsten zum Erntefest geschmückten Parchener Vorgärten und Häuser (siehe Seite 18).