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Klietznick: Andacht und Gedenken zum Volkstrauertag, Ausklang im Heydebleckhaus Erinnern, damit sich nicht alles wiederholt

Von Sigrun Tausche 20.11.2012, 02:16

"Wir müssen uns erinnern, sonst wird sich alles wiederholen", so steht es auf dem Gedenkstein, der 1995, 50 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs, vor der Klietznicker Kirche eingeweiht worden war. Anlässlich des Volkstrauertags gedachten hier am Sonntag wieder viele Menschen der Opfer von Krieg und Gewalt.

Klietznick l Vor der Kranzniederlegung am Gedenkstein fand, wie es hier in Klietznick schon seit vielen Jahren Tradition ist, eine Andacht in der Kirche statt. Pfarrer Christof Enders wies darauf hin, dass das Datum des Volkstrauertags zugleich auch der vorletzte Sonntag des Kirchenjahres ist, welches mit dem 1. Advent beginnt. An diesem Sonntag wird auch der Verstorbenen des letzten Jahres gedacht. Drei Namen nannte der Pfarrer. Für sie und für weitere Menschen, um deren Verlust Anwesende trauerten, wurden Kerzen auf dem Altar entzündet.

Zwei Anlässe waren es also, die die Menschen hier zusammen führten, und doch sind diese eng miteinander verbunden. Denn mit jedem älteren Verstorbenen gibt es auch einen Zeitzeugen weniger, der die Schrecken des 2. Weltkriegs am eigenen Leibe miterlebt hat. Umso wichtiger ist es, dass die Jüngeren die Erinnerung wach halten. "Wir haben großes Glück, seit über 60 Jahren in Frieden zu leben", betonte Pfarrer Enders. Aber man brauche nur die Nachrichten zu sehen - über die erneuten Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und Israelis insbesondere, um zu begreifen, dass dieses Glück nicht selbstverständlich ist.

Anschließend am Gedenkstein sprach Andreas Dertz noch einige Worte, bevor Gebinde und Blumen niedergelegt wurden, um die Toten zu ehren. Auch aus Tangermünde waren erneut Hinterbliebene von Opfern gekommen, die am Ende des Krieges hier in Klietznick ihr Leben verloren.

Sich stark zu machen gegen Krieg und Gewalt heißt vor allem, das Miteinander zu pflegen, im Großen wie im Kleinen. Deshalb gehört zu dieser Gedenkveranstaltung in Klietznick von Anfang an auch das anschließende gemeinsame Kaffeetrinken im Heydebleckhaus. Dazu lud Andreas Dertz alle Anwesenden herzlich ein.