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Einbrecher im Osterwiecker Rathaus / Ähnliche Zerstörungen im Rathaus Dardesheim Kleine Beute, aber großer Sachschaden

Von Mario Heinicke 16.02.2013, 02:16

Das Osterwiecker Rathaus ist in der Nacht zum Freitag Ziel von Einbrechern geworden. Gestohlen ist offenbar nicht viel, aber die Täter haben großen Sachschaden angerichtet. Der Sprechtag ist ausfallen.

Osterwieck/Dardesheim l "Wer hat denn bei der Kälte die Kellerfenster offen gelassen?", fragte sich am Freitagfrüh Irina Jaromirski, als sie zum Dienstbeginn ihr Auto auf dem Hof parkte. So wie sie dachten auch ihre Rathauskollegen.

Drinnen sahen sie dann die Bescherung: mit roher Gewalt aufgebrochene Bürotüren in allen drei Etagen, Schränke mit Metalltüren stehen offen. Türzargen sind zersplittert, Holz sowie Bleche von Türschlössern liegen auf dem Fußboden verstreut.

Gestohlen wurde aber offenbar nicht viel. Möglicherweise hatten es die Täter nur auf Bargeld abgesehen. "Unsere kleine Geburtstagskasse ist weg", berichtete Ordnungsamtsleiter Rüdiger Brandt. Computer, Digitalkameras, ja sogar Essbares und der Kaffee blieben erstem Anschein nach unangetastet.

Aus dem Bürgermeister-Sekretariat meldete Gundula Stanke einen fehlenden kleinen Tresor. Darin befanden sich u. a. mehrere Dienstsiegel, überwiegend aber ältere, nicht mehr aktuelle. Und noch ein zweiter Kleintresor wurde mitgenommen.

Ins Rathaus gelangt waren die Täter also durch ein Kellerfenster. Dabei hebelten sie zwei Fenster auf, hinter dem ersten aber scheiterten sie offenbar bei ihrem Vorankommen an einer schweren Kellertür. Durch ein zweites Fenster schafften sie es dann ins Gebäude.

"Ich kann mich nicht erinnern, hier schon mal einen Einbruch erlebt zu haben", sagte Vizebürgermeister Manfred Riecher, der seit 20 Jahren im Osterwiecker Rathaus arbeitet. Gleichwohl sind kommunale Einrichtungen oft Ziel von Einbrechern. Als Schwerpunkte nannte Riecher neben Osterwieck noch Dardesheim und Hessen.

Pikant: Gleich gegenüber des Osterwiecker Rathauses befindet sich die Polizeistation. Doch die Einbrecher mussten von dort nichts befürchten. Seitdem das Land immer mehr Personal spart, ist die Polizeistation nur noch ganz selten nachts besetzt.

In der selben Nacht drangen Unbekannte auch ins Dardesheimer Rathaus ein. Das Schadensbild ist ähnlich: Innerhalb des Gebäudes wurden laut Polizei insgesamt elf Türen sowie diverse Schränke aufgehebelt.

Für Dardesheim ist die komplette Schadensaufstellung noch nicht erfolgt. Allein für das Osterwiecker Rathaus wird mit über 10 000 Euro Kosten gerechnet für Türreparaturen und ein neues Schließsystem.