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  7. Fünf junge Bühnenkünstler entwickeln ihre ganz eigene Tanzsprache

Ballettmitglieder befassen sich erstmals selbst als Choreografen mit ganz unterschiedlichen Themen / Aufführung am Sonntag in Halberstadt Fünf junge Bühnenkünstler entwickeln ihre ganz eigene Tanzsprache

Von Renate Petrahn 26.04.2013, 01:23

Halberstadt l Das Ballett des Nordharzer Städtebundtheaters versteht es, positiv zu überraschen. Alle, denen die Compagnie am Herzen liegt, können sich auf eine neue künstlerische Facette des Ensembles freuen. Am Sonntag, 28. April, stellen sich erstmals in der Reihe "Junge Choreografen" fünf Tänzerinnen und ein Tänzer als Choreografen vor und beweisen, welches große Potenzial in der Ballett-Compagnie steckt. Es choreografieren Masami Fukushima, Yuriya Nakahata, Marine Fernandez, Anna Vila und Jaume Bonnin.

An die Stelle der ausführenden Bühnenkünstler treten jetzt selbstständig gestaltende Tänzer, die sich im Rahmen eigener Choreografien mit zeitgenössischen Tanzstilen und Ausdrucksformen auseinandersetzen. So multinational wie die jungen Choreografen, so verschieden wie die choreografierten Themen ist auch die vertanzte Musik. Der Bogen spannt sich von Franz Schubert und George Bizet, Muse und Kelpe aus Großbritannien, über das japanisch Künstlerkollektiv Dumb Type, Apocalyptica, die finnischen Cello-Rockband, den dänischen Techno- und House-Produzenten Anders Trentemøller bis zum brasilianischen Musiker und DJ Amon Tobin. Dazu erzählen die Choreografen die unterschiedlichsten Geschichten, die aber eines gemeinsam haben, "das Publikum in den Tanz hineinzuziehen und die Menschen zu berühren". Mit den Mitteln des Körpers und der Bewegung bringen die Tänzerinnen und Tänzer die Vielfalt der menschlichen Gefühle und Beziehungen zum Ausdruck.

Zur Eröffnung sind von der Japanerin Masami Fukushima "Notlügen" zu sehen. Sie fragt danach, welche Auswirkungen Notlügen auf die eigene Persönlichkeit haben. Ihre Landsmännin Yuriya Nakahata kreierte mit "Symphony in C?" einen humorvollen Tanz. Die Grundlage für ihre Arbeit bildete die Musik von Georges Bizet. Vom Meer ließ sich Marine Fernandez inspirieren. Auf der Grundlage eines Gedichtes von Stéphane Mallarmé schuf die Französin die Choreografie für "Brima", mit der sie sich an ihre Jugend erinnert. Als Solistin ist die Choreografin außerdem in "Crima" zu sehen. Den "Weg zur Freiheit" thematisiert die Spanierin Anna Vila. Nach der Musik von Franz Schubert zeigt sie, wie verschiedene Frauen ihren Weg zur Freiheit und somit zu einem selbstbestimmten Leben finden.

Jaume Bonnin, der zuletzt als Alex in "Clockwork Orange" und als Mozart auf der Bühne stand, haben die Bewegungen des Wassers zu seiner Choreografie motiviert, die er "Welle" nennt. Die Musik von "Apocalyptica" regte ihn dazu an.

Das abendfüllende Programm aus Aktion und Poesie wird von Anja Grasmeier moderiert. Diesen facettenreichen jungen Ballettabend sollte man auf keinen Fall verpassen, denn in dieser Spielzeit wird es keine weiteren Vorstellungen dieser modernen Tanzdarbietungen geben.

Karten gibt es an der Theaterkasse Halberstadt, Spiegelstraße 20a, Telefon (0 39 41) 69 65 65, Fax (0 39 41) 44 26 52 oder direkt per online-Bestellung. Die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr in der Kammerbühne.