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Landratswahl: Stichwahl am 22. September mit den Bewerbern von CDU und SPD Skiebe klar vorn, Michelmann mit im Duell

Fast 200.000 Harzer waren aufgerufen, über den Nachfolger von Ex-Landrat
Michael Ermrich zu entscheiden. Angesichts von sieben Kandidaten war
das Ergebnis, das eine Stichwahl dafür notwendig wird, zu erwarten. Nun
stehen am 22. September Martin Skiebe (CDU) und Dirk Michelmann (SPD) im
Duell gegenüber.

01.09.2013, 20:45

Halberstadt l Martin Skiebe, parteiloser CDU-Kandidat, und SPD-Bewerber Dirk Michelmann stehen in der Stichwahl für die Landratswahl.

Der amtierende Landrat hat mit klarem Vorsprung die gestrige Wahl für sich entschieden, aber dennoch den Wahlsieg im ersten Anlauf verpasst. 45,5 Prozent bedeuten die Stichwahl in drei Wochen.

Skiebe zeigte sich in einer ersten Reaktion zufrieden. Es sei das Ergebnis eingetreten, das er erwartet habe: Stichwahl mit Dirk Michelmann. Dass er von rund 54 Prozent der Harzer Wähler nicht gewählt worden ist, will er zum Ansporn nehmen, bis zum 22. September weiter das intensive Gespräch mit den Wählern zu suchen.

Er führe keinen Wahlkampf gegen andere Bewerber, sondern für seine Positionen. Insofern müsse er jetzt inhaltlich nicht darauf reagieren, ob Michelmann oder aber der knapp dahinter rangierende Linke-Politiker Carsten Nell gegen ihn antreten.

Dass er in den drei großen Städten Halberstadt, Wernigerode "und natürlich auch zu Hause in Quedlinburg" klar vorn gelegen hat, bewertet Skiebe als Zeichen für einen zusammenwachsenden Harzkreis. Ob der von der CDU getragene Kandidat zur Bundestagswahl vom Kanzlerinnen-Bonus profitieren werde, darauf könne und wolle er sich nicht verlassen. Skiebe: "Das werden noch einmal drei Wochen harte Arbeit." Er wolle noch deutlicher seine inhaltlichen Schwerpunkte den Wählern gegenüber deutlich machen.

"Sport frei" und "Glückwunsch!" sagte der zweitplatzierte Dirk Michelmann (SPD) zu Martin Skiebe.

Michelmanns erstes Fazit: Die von ihm erwartete Stichwahl-Paarung ist eingetreten. Allerdings, so der Wernigeröder mit Hinweis auf sein 18,3-Prozent-Ergebnis, hätte er sich einen knapperen Abstand zu Skiebe gewünscht. Dessen ungeachtet bleibe sein Wahlziel, der neue Harzer Landrat zu werden. Dass es eine Mehrheit gibt, die sich gegen den CDU-Kandidaten ausgesprochen hat, lässt Michelmann auf den 22. September hoffen. Dann setze er zudem auf eine höhere Wahlbeteiligung, die ihm nutzen könnte. Der SPD-Kandidat kündigte ebenso an, die bis zur Stichwahl verbleibende Zeit für einen intensiven Dialog mit den Wählern nutzen zu wollen.

Carsten Nell (Linke) hat beide Wahlziele verpasst

Er hoffe, der künftige Landrat stehe nach seiner Wahl zu seinen Versprechen. Im Kreistag werde er darauf achten, kündigte Carsten Nell aus Halberstadt an. Der Linke-Politiker verpasste die Stichwahl, bei der 2007er-Landratswahl hatte er sich noch vor dem SPD-Kandidaten an zweiter Stelle platzieren können. Persönlich sei er über den jetzt dritten Platz enttäuscht, auch weil er mit 10157Stimmen klar weniger als die 11000 von vor sechs Jahren erreicht habe.

Die Buko-Bewerberin Sabine Kolbe (Berßel) war froh darüber, besser als der vor allem im Oberharz starke Einzelbewerber Heiko Kaschel (Hasselfelde/parteilos) abgeschnitten zu haben, gleichwohl es ihr Ziel war, die Stichwahl zu erreichen.

Während der Piraten-Kandidat Tonio Schunk (Wernigerode) einen Achtungserfolg erringen konnte, muss das Ergebnis von FDP-Bewerber Michael Jaeger (Ballenstedt) als desaströs bezeichnet werden.

Insgesamt 197.055 Wahlberechtigte waren aufgerufen, einen neuen Landrat zu wählen. Ab dem 16. Lebensjahr konnten die Jugendlichen, Frauen und Männer in 186 Wahllokalen wählen. Die Wahlbeteiligung betrug 30,5 Prozent.