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Osterwiecks Stadtchefin blickt auf ein Jahr mit vielen Initiativen und Aktionen zurück "Die Bürgerschaft hat viel auf die Beine gestellt"

Von Mario Heinicke 27.12.2013, 02:08

Das ausklingende Jahr 2013 hat Osterwiecks Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (Buko) als gutes Jahr eingeschätzt.

Stadt Osterwieck l "Die Bürgerschaft hat viel auf die Beine gestellt", sagte die Stadtchefin und verwies auf die vielen Veranstaltungen in den Orten, die von Vereinen und Einwohnern organisiert wurden. Zum Beispiel die Berßeler 1000-Jahr-Feier. "Das war die Bürgerschaft, nicht die Politik", betonte sie. Oder die Aktion "Osterwieck radelt in den Sommer". Der Fremdenverkehrsverein habe sich vorgespannt und über 100 Radler zur Teilnahme motiviert. In dem Zusammenhang wertete es Wagenführ als gute Entscheidung der Stadt, den Ilseradweg 2014 weiter auszubauen.

Die Bürgerinitiative Zilly habe beispielhaft vorgemacht, wie ein Dorf zusammenfindet. In Wülperode zeigten Eltern, wie mit einfachen Mitteln ein Sommerferienprogramm für die Kinder auf die Beine gestellt werden könne.

Ein Werk der Bürger sei auch das Osterwiecker Mittelstraßenfest geworden. "Das Fest hat Früchte getragen", unterstrich die Stadtchefin. Ins Leben gerufen, um die einstige Einkaufsstraße zu beleben, hätten sich inzwischen tatsächlich Geschäfte angesiedelt und seien Schaufenster nicht mehr leer. Jetzt werde dort wieder ein Fachwerkhaus saniert. "Der Kulturlandverein hat sich zur Mittelstraße sehr viele Gedanken gemacht." Auch die städtische Wohnungsgesellschaft bringe sich hier ein.

Als echter Motor habe sich die "ZukunftsWerkStadt" erwiesen. Dass die Stadt den Zuschlag für dieses Projekt bekam, lag ja im tiefen Kern am Mittelstraßenfest. Die "ZukunftsWerkStadt" ist Mitte des Jahres ausgelaufen. Projekte aus der Zeit laufen aber weiter. Zum Beispiel der Aufbau eines Dorfladens in Deersheim.

Aber auch die Auszeichnung mit dem Demografiepreis des Landes für den Zahnarzt Dr. Manfred Bote und Wirtschaftsförderer Peter Eisemann resultierte aus dem Projekt, dass sich vordergründig dem demografischen Wandel in der Gesellschaft widmete. "Not macht erfinderisch. Das sind Leute, die sich einen Kopf machen wie es weitergehen soll."

Als ein neues Markenzeichen für Osterwieck wertete Wagenführ die Vortragsreihe zur Archäologie, von Alexandra Runschke ins Leben gerufen. Diese führte zur jetzigen Himmelsscheiben-Ausstellung, die ein Glücksfall für Osterwieck sei.

Wagenführ unterstrich die Besonderheit der Stadt, dass sie zwei französische Partnerstädte habe. Dieses Jahr gab es erstmals ein gemeinsames Treffen mit beiden. Und wenn eine Ausstellung zum vor 50 Jahren geschlossenen Elysee-Vertrag den Weg nach Dardesheim fand, so sei das eine "Anerkennung der Arbeit vor Ort".

"Oft heißt es, hier ist ja nichts los", sagte die Bürgermeisterin. Doch dagegen spreche: Osterwieck habe eine geringere Arbeitslosigkeit als der Harzkreis. Viele Leute würden einen weiten Arbeitsweg bis nach Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg auf sich nehmen. Und sie würden nicht hier wohnen bleiben, wenn das Leben hier nicht attraktiv wäre.