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Elbingeröderin hat Ehrenmedaille des Harzkreises für Engagement im Anti-Gewalt-Zetrum erhalten Evelyn Zinke leistet ausgezeichnete Jugendarbeit

Von Jörn Wegner 13.03.2014, 02:22

Elbingerode l Zahlreiche Frauen und Männer engagieren sich seit Jahren in Städten und Dörfern für das Gemeinwohl. Sieben von ihnen sind auf dem Neujahrsempfang von Landrat Martin Skiebe (parteilos) mit der Ehrenmedaille des Harzkreises ausgezeichnet worden. Die Volksstimme stellte sie und ihr Wirken vor, heute Evelin Zinke aus Elbingerode.

Die 50-jährige Oberharzerin hat die Ehrenmedaille für ihr Engagement in der sozialen Jugendarbeit erhalten. Evelyn Zinke ist Vorsitzende des von ihr mitbegründeten Anti-Gewalt-Zentrums Harz (AGZ). Der Verein bietet verschiedene Programme an, über die Mädchen und Jungen zu gewaltlosem Verhalten in Konfliktfällen trainiert werden. Dabei können sie zum Beispiel lernen, wie sie sich Gewalttätern gegenüber entschieden verhalten. Darüber hinaus organisiert das AGZ zahlreiche Seminare zum Umgang mit Rechtsradikalismus und zur gewaltlosen Lösung von Konflikten.

Ein besonderes Projekt des AGZ sind die Schülergremien. Vor diesen können sich die Jugendlichen verantworten, die straffällig geworden sind. Ein Gericht aus ausgebildeten Schülern urteilt über die Angeklagten und verhängt Sanktionen, zum Beispiel Arbeitsstunden im sozialen Bereich. Die Schülergremien geben jugendlichen Straftätern damit die Chance, die "normale" Strafgerichtsbarkeit zu umgehen und trotzdem einen spürbaren Warnschuss zu erhalten. "Wenn die Täter, die vom Schülergericht verhängten Sanktionen angenommen haben, geht der Fall zurück zum Staatsanwalt. Er entscheidet, ob das Verfahren eingestellt wird. In der Regel ist das der Fall", sagt Evelyn Zinke.

Nicht nur im Ehrenamt "brennt" die Elbingeröderin für die Arbeit mit der jungen Generation. Als Stadtjugendpflegerin der Stadt Oberharz am Brocken organisiert sie die Jugendarbeit. "Es macht mir Spaß", sagt die Mutter zweier Kinder, obwohl sie dort täglich mit der schwierigen Haushaltslage konfrontiert ist. "Wir sind immer am Wirbeln, dass es nichts kostet", beschreibt sie ihren Arbeitsalltag. Bei der Jugendarbeit greift sie auf ihr Ehrenamt zurück und bindet das Anti-Gewalt-Zentrum in ihre Tätigkeit mit ein.