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Polizei bilanziert: 40- bis 60-Jährige waren 2013 an 37 Prozent aller Unfälle mit Motorrädern beteiligt Sorgen mit den "Herren im gesetzten Alter"

Von Ingmar Mehlhose 19.03.2014, 02:22

Zwei Motorrad- und ein Mofafahrer sind 2013 bei Verkehrsunfällen auf Straßen im Landkreis ums Leben gekommen. Das ist ein Toter mehr als 2012. Die Polizei wird deshalb wieder verstärkt präventiv agieren - so bereits zum sechsten Mal mit der Aktion "Sicher durch den Harz".

Halberstadt l Es sind nicht die jugendlichen Raser auf zwei Rädern, die den Beamten am meisten Sorgen bereiten, sagte Peter Ullmann bei der Vorstellung der Statistik für 2013.

Der Polizeioberrat nannte stattdessen die "Herren im gesetzten Alter" als diejenigen, die zuletzt am häufigsten in Motorradunfälle verwickelt waren. In Zahlen bedeuteten dies die 40- bis 50-Jährigen mit 21 Verkehrsunfällen (18 Prozent) und die 50- bis 60-Jährigen (16/19). Zum Vergleich: 18- bis 25-Jährige waren an 15 Unfällen beteiligt (13 Prozent), 25- bis 30-Jährige bei 14 (12 Prozent), 30- bis 40-Jährige an 17 (14 Prozent) und 60- bis 65-Jährige lediglich an zwei (zwei Prozent).

Insgesamt hat es im vergangenen Jahr 168 Unfälle mit Bikern gegeben. Das waren sieben weniger als 2012. Allerdings musste dabei laut Ullmann mit drei Toten einer mehr als im Berichtszeitraum zuvor beklagt werden. Unter ihnen war ein Mofa-Fahrer (64). Er kollidierte am 13. Juli zwischen Bad Suderode und dem Quedlinburger Ortsteil Quarmbeck auf einem Bahnübergang mit einem Dampfzug der Harzer Schmalspurbahnen.

Mit 50 statt 53 war die Zahl der Schwerverletzten rückläufig. Allerdings musste bei den Leichtverletzten ein Anstieg von 75 auf 83 verzeichnet werden. In 120 Fällen waren die Biker auch die Verursacher. 66 Prozent stammten nicht aus der Region (-1). Damit lag deren Durchschnitt in den vergangenen zwei Jahren über den seit 2005 ermittelten Werten (siehe Grafik).

Als gefährlichstes Pflaster für Biker erwiesen sich 2013 die B 27 zwischen Blankenburg und Hüttenrode (zehn Unfälle auf rund 4,8 Kilometer Länge) und die B 81 auf dem knapp 7,6 Kilometer langen Abschnitt Landesgrenze zu Thüringen-Hasselfelde/Ortsteil Rotacker (19).

"Wir werden uns deshalb wieder auf die Krad-Saison konzentrieren", kündigte der Spitzenbeamte an. Auch wenn dies für die Kollegen "eine zusätzliche Aufgabe" sei.

Die diesmal allerdings federführend von der Polizeiinspektion Goslar übernommen wird, wie Peter Pogunke ergänzte. Dort findet nach Angaben des Pressesprechers für das Harzrevier am Sonnabend, 10. Mai, ein Motorradsicherheitstag statt.

Dieser soll sich nach den Planungen der nach Thüringen und Sachsen-Anhalt wieder verantwortlichen Niedersachsen wie folgt abspielen. Der Veranstaltungsort liegt direkt in der Innenstadt auf dem Parkplatz vor der Kaiserpfalz.

Geboten wird auch bei der sechsten Auflage von "Sicher durch den Harz" eine Mischung aus Aktion und Information. Für einen begrenzten Teilnehmerkreis von bis zu 300 Fahrern organisieren die Gastgeber durch Beamte begleitete Touren durch die Region. Sie beginnen gegen 10.30 Uhr auf dem Osterfeld und enden bis 13.30 Uhr auf der Schützenallee. Ebenfalls vorgesehen ist ein Konvoi für alle weiteren Interessenten. Dieser startet um 14 Uhr durch die Goslarer Altstadt.

Die offizielle Eröffnung findet um 15 Uhr statt. Ab 16 Uhr gibt es Schauvorführungen verschiedener Motorrad-Initiativen, von DEKRA, TÜV, ADAC und den Verkehrswachten. Gegen 18 Uhr wird der Motorradsicherheitstag beendet sein.

Anmeldungen mit Teilnehmerzahl, Anfahrtsstrecke und Erreichbarkeit per E-Mail sind an motorradtag@pi-gs.polizei.niedersachsen zu richten.