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Nächste Etappe beim Neubau des Kinderheims Anderbeck erreicht - Künftige Nutzer planen mit Mit dem Richtfest wächst die Vorfreude

Von Dieter Kunze 15.11.2011, 04:23

Über dem Erweiterungsbau des DRK-Kinderheims in Anderbeck schwebt seit wenigen Tagen der Richtkranz. Die Architekten sind froh über den raschen Baufortschritt und wollen die künftigen Bewohner in die weiteren Planungen einbeziehen.

Gemeinde Huy/Anderbeck l Das DRK-Landkinderheim in Anderbeck konnte Anfang September auf sein 60-jähriges Bestehen zurückblicken. "Wir sind froh, dass wir das Haus nach der Wende übernommen haben", sagte Michael Funke, Geschäftsführer des Kreisverbandes Quedlinburg/Halberstadt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Er ist zurzeit häufig in Anderbeck, um an den Bauberatungen für den Erweiterungsbau teilzunehmen.

"Wir sind froh, dass wir das Haus nach der Wende übernommen haben"

DRK-Kreisgeschäftsführer Michael Funke

Dieser Tage gab es ein besonders erfreuliches Ereignis: Nach nur wenigen Wochen Hochbauarbeiten konnte das Richtfest gefeiert werden. Damit wird das Dach noch rechtzeitig vor dem ersten Schneefall dicht sein und der Innenausbau kann in den Wintermonaten über die Bühne gehen.

"Diese Investition wird sich lohnen", betonte Geschäftsführer Funke. Vor Jahren hatte man erwartet, dass die Zahl der stationären Heimplätze sinken würde, doch nach wie vor bestehe ein großer Bedarf. Mit dem Anbau verbesserten sich die Aufenthaltsbedingungen für die Kinder und Jugendlichen. Zudem werde der Standort im Bestand sicherer.

Zahlreiche interessierte Gäste verfolgten den offiziellen Teil des Richtfestes. Traditionell sprach zunächst Zimmerer Sven Machemehl aus Gernrode seinen traditionellen Zimmermanns-Spruch. "Vom Grund bis zum First, steht das Haus in rechtem Winkel und Lot ..." Darauf gab es einen Korn und anschließend musste das Glas traditionsgemäß und entsprechend lautstark auf den frischen Beton knallen. Mit den übrigen Zimmerleuten prostete sich Funke zu, nachdem er den symbolischen letzten Nagel eingeschlagen hatten.

Auch für Heimleiterin Rosemarie Behrmann war dies ein freudiger Tag. Sie dankte allen Bauschaffenden und hofft mit den Kindern und dem Heimpersonal weiterhin auf einen zügigen Baufortschritt. Eine sogenannte "Verselbständigungsgruppe" und zwei Einzelwohnungen sollen in dem Neubau untergebracht werden. Das Ziel ist dabei klar: Die Kinder und Jugendlichen sollen mit diesem Schritt zu mehr persönlicher Freiheit und Verantwortung und besser auf ihr künftiges Leben vorbereitet werden. Damit, erinnerte Heimleiterin Behrmann, werde die langjährige Tradition in Anderbeck fortgesetzt. Obendrein würden mit der Erweiterung auch drei neue Mitarbeiter benötigt.

Die Pläne für den Neubau erstellte Tobias Thiel vom Architekturbüro Heinz Jörg Gardzella aus Groß Quenstedt. Auch am Rande des Richtfestes wurden noch einige Einzelheiten besprochen. In die planerische Vorbereitung des Farbkonzeptes will Jörg Gardzella die künftigen Bewohner des Neubaus übrigens mit einbeziehen. "Eine tolle Idee", findet nicht nur die Heimleiterin. Die Profis aus Groß Quenstedt wollen zunächst einige Varianten erarbeiten und dann vor Ort besprechen. Die Mitarbeiter des Heims sowie dessen Bewohner verfolgen jetzt jeden Tag den Baufortschritt - ihre Vorfreude auf das neue Haus ist groß.