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Planung der Ortsumgehung der Bundesstraße 188 geht weiter / Stadt hat Vorschläge beim Land eingereicht Hoffnung auf Baubeginn im nächsten Jahr

Von Julia Schneider 05.08.2014, 03:27

Wie es mit der geplanten Ortsumgehung der Bundesstraße 188 bei Oebisfelde läuft, hat Uwe Dietz dem Bau-und Vergabeausschuss erklärt. Der Bauamtsleiter der Stadt Oebisfelde-Weferlingen hofft, dass 2015 mit den nötigen Maßnahmen und 2016 mit dem Straßenbau begonnen wird.

Oebisfelde l Eigentlich könnten sich die Einwohner der Oebisfelder Ortsteile Weddendorf, Niendorf und Bergfriede über die geplante Ortsumgehung der Bundesstraße 188 freuen. Der zweite Umgehungsabschnitt soll die Ortschaften umfahren und etwa bei Frankenfelde enden.

Dann werden die Anwohner der jetzigen Bundesstraße endlich von dem täglichen Pendler-und Lkw-Verkehr verschont, der mittlerweile in so großer Zahl die Ortschaften passiert, dass etliche Anlieger eine erheblich beeinträchtigte Lebensqualität beklagen.

Freude herrscht bisher aber noch nicht, denn die Ortsumgehung lässt bereits seit Jahren auf sich warten. "Das Vorhaben ist weiterhin geplant, es soll durchgeführt werden", erklärte nun zumindest Uwe Dietz, Bauamtsleiter der Stadt Oebisfelde-Weferlingen. In der jüngsten Sitzung des Bau-und Vergabeausschusses im Weferlinger Rathaus teilte er den Gremien-Mitgliedern den derzeitigen Stand der geplanten Ortsumfahrung mit, die vom Land Sachsen-Anhalt umgesetzt wird.

So habe es kürzlich Änderungen in den Planunterlagen für den Bau der B188n gegeben, die Uwe Dietz jeweils kurz erläuterte. "Wir hatten die Möglichkeit, unsere Stellungnahme abzugeben", erklärte der Bauamtsleiter. Die Stadt habe unter anderem eine Haltestelle für den Busverkehr im Bereich Frankenfelde gefordert, der täglich auch etliche Schüler befördere. Diese sei in die Unterlagen aufgenommen worden und soll voraussichtlich im Bereich der alten Trasse der B188 in Richtung Gardelegen umgesetzt.

Auch Forderungen von Privatleuten sowie anderen Institutionen hat das Land geprüft und teilweise in die Planung eingearbeitet. So hatte laut Uwe Dietz beispielswiese die Deutsche Bahn gefordert, einen sogenannten Blendschutz entlang der Bahnanlagen zu installieren. Die geplante Ortsumfahrung würde parallel zur ICE-Strecke der Bahn verlaufen, ein Blendschutz sei daher erforderlich. Im Bereich der Bundesstraße 188 zwischen Oebisfelde und Wolfsburg sind diese Anlagen bereits installiert. Die Forderung wurde aufgenommen. Auch naturschutzrechtliche Änderungen wurden in die Planung der Ortsumgehung eingearbeitet, wie Uwe Dietz berichtete. So seien beispielsweise Ausgleichs-und Ersatzpflanzungen umgestellt worden.

Umwidmung in Kreisstraße steht auf der Kippe

Einige Vorschläge der Stadt fanden beim Land hingegen keine Beachtung. So hatte die Verwaltung gefordert, die derzeitige B188 nach dem Bau der Ortsumgehung nicht - wie vom Land vorgesehen - in eine kommunale Straße umzuwidmen, sondern in eine Kreisstraße.

In einer Stellungnahme der Stadt heißt es, nach der Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes sei davon auszugehen, dass der Straßenabschnitt, also die alte B188, den überörtlichen Verkehr aus dem südlichen Kreisgebiet über die Kreisstraße 1134 als Anschluss des überregionalen Verkehrs in Richtung Stendal aufnehmen werde. Dieser Verkehrsfluss werde sich zusätzlich verstärken, sobald die Ortsumgehung bei Miesterhorst fertig sei, so erklärt die Stadtverwaltung. Der Vorschlag wurde zwar abgelehnt, von der Stadt aber bereits in eine erneute Stellungnahme eingearbeitet, so erläuterte Uwe Dietz.

Ebenfalls nicht beachtet worden sei vom Land die Bitte um einen straßenbegleitenden Lkw-Parkplatz. Im gesamten Streckenabschnitt der B188 von Stendal bis Wolfsburg befinde sich kein geeigneter Stellplatz, der den Fahrern ermögliche, Lenk-und Ruhezeiten einzuhalten, erläuterte die Stadt in ihrem Schreiben an die zuständige Behörde. Auch dieser Vorschlag wurde vorerst nicht berücksichtigt, jedoch gleich ein weiteres Mal von der Stadtverwaltung eingereicht.

Während die Schreiben zwischen den Verwaltungen und betroffenen Privatleuten hin und her gehen und Bewegung in dem Straßenbauvorhaben vermuten lassen, tröstet das die Anlieger der aktuellen Bundesstraße wenig. So waren Einwohner aus Bergfriede in der Sitzung des Bauausschusses zu Gast und wollten wissen, wann denn endlich mit dem Straßenbau begonnen werde.

Zunächst müssten erneut öffentliche und private Einwendungen angehört und in einer Versammlung erörtert werden, umriss Uwe Dietz die nächsten Schritte. Nach einem erfolgreichen Planfeststellungsverfahren könnten die nötigen Maßnahmen im Jahr 2015 und der Straßenbau 2016 beginnen.

"Wir wissen, dass der Verkehr durchaus zugenommen hat", antwortete Dietz auf die Sorgen der anwesenden Bürger, die fragten, ob bis zum Bau der Umgehung noch Maßnahmen gegen die Verkehrsbelastung geplant seien. "Wir können nur erneut mit der Polizei sprechen und um verstärkte Kontrollen bitten", erwiderte Dietz.