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  7. Schützen legen für neue Wettkampfstätte selbst Hand an

Landwehr- und Schützenverein baut Lagerraum zu moderner Schießanlage für Luftgewehr und -pistole um Schützen legen für neue Wettkampfstätte selbst Hand an

Von Claudia Labude 16.12.2011, 04:24

Neuenhofe l Die Mitglieder des Landwehr- und Schützenvereins Neuenhofe brauchten für ihre jüngste Premierenfeier weder Schnittchen noch Sekt. Ohne großes Tamtam, aber mit einem Wettkampf, wurde eine neue Schießanlage eingeweiht.

Bisher gab es im Vereinsheim der Schützen nur eine Großkaliberanlage. Der Raum, der für Training und Wettkämpfe mit Luftgewehr und Luftpistole vorgesehen war, diente bis vor Kurzem als Lager. "Wir mussten erst das Dach fertigstellen, weil hier das Material für diese Bauarbeiten lagerte", klärt Hans-Günter Heinze auf. Der Schießsportleiter überwachte am Mittwoch auch die Vereinsmeisterschaften, die unter 14 Teilnehmern auf der neuen Anlage ausgetragen wurde.

Jürgen Lobenstein und Rainer Güldenpfennig waren die ersten, die sich mit Luftgewehr und Luftpistole auf der zehn Meter-Distanz versuchten. Beide freuten sich über die Fertigstellung der Schießanlage. "Jetzt kann man hier vor Wettbewerben endlich auch mal trainieren", fasste Lobenstein zusammen, was den Neuenhofer Schützen schon lange ein wichtiges Anliegen gewesen war.

Bisher sei man immer zu den Wettbewerbsstätten befreundeter Vereine gefahren. Die Möglichkeit, ihren Sport zu trainieren, bestand für die Luftgewehr- und -pistolenschützen kaum. "Dabei sind diese Disziplinen gerade im Auflagebereich für die Altersklasse ab 46 und die Senioren ab 56 Jahren besonders geeignet", klärte Hans-Günter Heinze auf. Jüngere Vereinsmitglieder würden freihändig schießen. Im Neuenhofer Verein kommt die neue Anlage der Altersstruktur der Mitglieder entgegen. "21 von unseren 25 Mitgliedern sind über 45 Jahre alt", macht der Schießsportleiter deutlich. Kein Wunder, dass man dringend eine eigene Übungs- und Wettkampfstätte für diese beiden Disziplinen vorhalten wollte. Und dafür selbst aktiv wurde.

Laut Heinze hätten die Mitglieder für die Ausrüstung der Anlage gut 2000 bis 3000 Euro investiert. Dazu kommen zahlreiche unentgeltliche Arbeitsstunden, bis der Raum den Vorgaben entsprach. Neben Schießsportleiter Hans-Günter Heinze waren es vor allem Rainer Güldenpfennig und Martin Schaleny, die sich besonders eingebracht hätten. "Ein Gutachter hat die Waffen- und Sicherheitstechnischen Bedingungen überprüft, und die Untere Waffenbehörde hat unsere Anlage abgenommen", erzählt der Schießsportleiter. Drei Schützen können nun parallel schießen.

Neben der Trainings- und Wettkampfmöglichkeit hätte der umgebaute Raum noch eine weitere Funktion für den Verein: "Wir denken darüber nach, zukünftig vielleicht auch das Lichtschießen anzubieten", blickt Heinze in die Zukunft. "Das fällt nicht unter das Waffengesetz, sondern gilt als Sportgerät, weshalb auch Kinder und Jugendliche damit üben können." Hätte man das Geld für die entsprechende technische Nachrüstung, könne man damit möglicherweise auch den Nachwuchs an den Schießsport heranführen und damit das Bestehen des Vereins, der eine Tradition seit 1879 hat, weiter sichern.