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DRK-Kreisverband Wanzleben möchte mehr Potenzial für Katastrophenfall Rettungshundestaffel geplant

Von Constanze Arendt-Nowak 21.12.2011, 05:20

Mit Beginn des neuen Jahres wird der Sanitätsdienst des DRK-Kreisverbandes Wanzleben tierische Unterstützung bekommen. Es soll begonnen werden, eine Rettungshundestaffel aufzubauen.

Wanzleben l Die gute Zusammenarbeit, die der DRK-Kreisverband Wanzleben mit seinen Ehrenamtlichen pflegt, hat sich weit herumgesprochen. Das war auch für einige ehrenamtliche Helfer der Anlass, genau hier den Aufbau einer Rettungshundestaffel anzuregen. "Damit sind sie bei uns auf offene Ohren gestoßen, denn im Landkreis Börde gibt es so ein Potenzial noch nicht", erklärte Stephan Dill als Abteilungsleiter Nationale Hilfsgesellschaft des DRK-Kreisverbandes Wanzleben.

Und nun ist es auch amtlich, dass ab 1. Januar 2012 innerhalb des Sanitätsdienstes des DRK-Kreisverbandes Wanzleben eine Rettungshundestaffel aufgebaut werden soll. Derzeit haben sich acht Personen aus der näheren Umgebung von Wanzleben bereiterklärt, sich mit ihren Hunden der Aufgabe zu stellen. "Ein Großteil der Personen bringt auch bereits Erfahrungen aus der Rettungshundearbeit mit", so Dill. Eine von ihnen ist Tanja Fröhlich, die seit 1997 innerhalb des DRK als Rettungshundeführerin arbeitet. Zudem ist sie seit 2001 auch zertifizierte Ausbilderin für Rettungshundestaffeln und wirkt als Fachberaterin für die Rettungshundearbeit im DRK-Landesverband Sachsen-Anhalt mit.

"Wir haben hier ideale Voraussetzungen", schätzte Stephan Dill ein, der auch weiß, dass es bisher im Land nur wenige Rettungshundestaffeln gibt. Eine Rettungshundestaffel besteht aus fünf Rettungshundeteams, ein Rettungshundeteam aus einem Hundeführer und seinem geprüften Hund.

An eine Rettungshundestaffel werden hohe Anforderungen gestellt, die auch mit einer Ausbildung nicht erfüllt werden können. Es erfordert eine stetige Aus- und Fortbildung. Eine wichtige Voraussetzung aber ist, dass der Hundeführer auch als Sanitäter ausgebildet ist und zudem weitere spezielle Kenntnisse wie die Erste Hilfe am Hund oder die Orientierungs- und Kartenarbeit beherrscht. "Es ist eine sehr zeitintensive Arbeit, die viel Training erfordert, um am Ende einen effektiven Einsatz zu ermöglichen", erklärte Dill. Die Rettungshundestaffel des DRK-Kreisverbandes Wanzleben soll sich zukünftig auf die Suche von vermissten Personen im Rahmen einer Flächensuche, das heißt, beispielsweise in Wald oder Flur, konzentrieren. Das passiert aber nicht nur im Katastrophenfall, sondern auch, wenn zum Beispiel verwirrte Bewohner aus Pflegeheimen verschwinden. Ein weiteres Aufgabenfeld wäre die Trümmersuche, bei der Personen nach einer Katastrophe in eingestürzten Gebäuden gesucht werden müssen. Doch es ist nicht nur die Suche allein, mit der die Rettungshundeführer beschäftigt sind, sie führen auch die lebensrettenden Sofortmaßnahmen durch, ehe sie die Betroffenen an den Sanitäts- und Rettungsdienst übergeben.

Von acht Hunden, deren Hundeführer sich für die Mitarbeit in der Rettungshundestaffel interessieren, sind zwei bereits geprüft und einer steht vor der Prüfung. "Unser Ziel ist es, eine komplette Staffel aufzubauen, und unsere Rettungshunde, die Eigentum der Hundeführer sind, dann dem Landkreis als Einsatzpotenzial zur Verfügung stellen können", so Dill. Die Alarmierung der Rettungshundeführer würde im Bedarfsfall über die Leitstelle erfolgen.