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  7. Klietzer Juniorranger sind am Ufer des Sees dem Biber auf der Spur

Peter Müller vom Biosphärenreservat informierte die jungen Naturschützer über das Bibergeil und den Zunderschwamm Klietzer Juniorranger sind am Ufer des Sees dem Biber auf der Spur

Von Ingo Freihorst 14.05.2013, 03:12

Klietz l Eine neue Arbeitsgemeinschaft besteht seit Beginn des Schuljahres an der Grundschule in Klietz: Die "Junior-Ranger" widmen sich dem Schutz und Erhalt der Natur. Was man schützen will, muss man erst einmal kennenlernen, weshalb auch viele Exkursionen auf dem Ausbildungsplan stehen.

Alle 14 Tage ist Treff

Etwa 20 Schüler aus allen Klassenstufen haben sich für die neue Arbeitsgemeinschaft angemeldet, weshalb es zwei Gruppen an der Schule gibt. Treff ist alle 14 Tage entweder montags oder dienstags, je nach Gruppe. Hat man drei Jahre regelmäßig mitgearbeitet, gibt es Ausweis, Urkunde und Zertifikat, der Empfänger darf sich dann auch offiziell Junior-Ranger nennen. Das grüne T-Shirt der Ranger durften sich die Kinder schon mal vorab überstreifen.

Ausgebildet werden die jungen Naturschützer von Gabriela Ecke vom Biosphärenreservat Mittelelbe, bei der Exkursion vor kurzem vertraten sie ihre Kollegen Jeannette Solloch und Biber-Experte Peter Müller. Letzterer konnte beim Rundgang am Seeufer den Kindern auch einiges zu Europas größten Nagetieren erklären: Jeder Biber markiert sein Revier mit einem Duftstoff, der früher als "Bibergeil" als Parfüm hoch im Kurs stand. Die Markierung erfolgt sogar immer an der selben Stelle, auf einem Haufen aus Kraut und Sand. Am See wurden natürlich auch Fraßspuren von "Meister Bockert" an den Bäumen entdeckt, einige waren auch gefällt worden.

An einer umgestürzten Birke wuchs ein seltsamer Pilz: ein Zunderschwamm, wie Peter Müller den Kindern auf Nachfrage erklärte. In früheren Jahrhunderten, als es noch keine Streichhölzer gab, wurde dieser Schwamm getrocknet und zum Anzünden des Feuers verwandt. "Es brennt wie Zunder", ist ein altes Sprichwort.

Eisvogel bekam eine Brutröhre

Versteckt an der sandigen Uferböschung fand sich zudem die Unterkunft eines recht versteckt lebenden Vogels: die Niströhre für den Eisvogel war von Menschenhand geschaffen worden.

Die Kinder führen alle einen Hefter, in dem sie ihre Naturbeobachtungen festhalten. Schließlich will man ja nach den drei Jahren auch noch wissen, wie alles begann.