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521 Gotteshäuser gibt es in den Landkreisen Stendal und Salzwedel Ausstellung zeigt Kirchen der Altmark

Von Lisa Hellmuth 24.07.2013, 01:15

Ausstellungseröffnung, Vortrag und Buchvorstellung in einem - das war am Sonntagabend bei der Sommerschule eine Premiere.

Wust l Am Sonntagnachmittag eröffnete Thomas Hartwig, ambitionierter Sportler, Hobbyfotograf und freier Autor, im "Kulturspeicher" der Sommerschule nicht nur seine Fotoausstellung, sondern stellte auch sein Buch "Alle Altmarkkirchen von A-Z" vor und informierte das Publikum in einem kleinen Vortrag über die Gotteshäuser.

Eigentlich hatte Thomas Hartwig, im altmärkischen Bretsch zu Hause, mit Kirchen wenig am Hut. Seine Hobbys sind Triathlon, Marathon und Fotografie. Sein großes sportliches Ziel war es, einmal an einem Ironman, einem Langstreckentriathlon, teilzunehmen. 2009 erfüllte er sich diesen Traum. Danach plagten ihn arge Motivationsprobleme. Doch dann reifte die Idee, beim Training statt auf Fahrradlenker und Tacho auf die Kulturdenkmäler der Region zu sehen, besonders auf die zahlreichen Kirchen.

Per Fahrrad oder zu Fuß unterwegs

Und davon gibt es in der Umgebung viele - vor allem durch den Bau romanischer Dorfkirchen im elften und zwölften Jahrhundert: "In der Altmark besteht die größte Kirchendichte Deutschlands." Die beiden Altmarkkreise Stendal und Salzwedel umfassen insgesamt 521 Kirchen.

Thomas Hartwig hat sie alle mit dem Fahrrad oder zu Fuß besucht und begonnen, sie zu fotografieren. Er sammelte Informationen, Geschichten und Anekdoten zu den Bauwerken und stellte schließlich ein ganzes Buch zusammen: "Alle Altmarkkirchen von A-Z".

Bei seinen Recherchen entdeckte der studierte Phytopathologe (Lehre der Pflanzenkrankheiten) allerlei Kurioses, wie eine kleine Zigeunergruft, zu der der Schlüssel fehlt, oder die achte "verkehrte Kirche" der Altmark. Bekannt waren bisher nur sieben Altmarkkirchen, deren Türme statt nach Westen nach Osten ausgerichtet sind. Thomas Hartwig entdeckte eine achte in Hagen. Der verbretterte Fachwerkglockenturm, der erst nachträglich gebaut wurde, steht östlich der kleinen Hagener Feldsteinkirche.

Besonders gern mag er die St. Leonhardskirche von Groß Möringen, verriet der Fotograf seinen Zuhörern, "weil das romanische Bauwerk so original belassen sei".

Bilder von Thomas Hartwigs Lieblingskirche, von den acht "verkehrten" Altmarkkirchen und vielen weiteren Gotteshäusern kann man noch bis zum 11. August im Speicher der Sommerschule Wust betrachten.

Mehr Informationen zum Kulturprogramm gibt\'s wie immer unter www.sommerschule-wust.de oder (039323)75656.