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Jägerschaft Havelberg erlegte im letzten Jagdjahr trotz widriger Bedingungen 705 Kleinbären Waschbären trotzen auch der Flut

Von Ingo Freihorst 03.09.2014, 03:13

Der Fischbecker Deichbruch hat viel Schaden auch in der Natur angerichtet - doch den Waschbären konnte auch diese Katastrophe nichts anhaben. Das beweisen die Statistiken der Jäger.

Elb-Havel-Land l "Nach dem Hochwasser herrschten für die Jäger an Elbe und Havel erschwerte Bedingungen, denn an die einst überschwemmten Flächen war lange Zeit kein Herankommen", erklärte Kreisjägermeister Günter Scheffler. Also konnten dort auch keine Fallen aufgestellt werden.

Trotz dieser Widrigkeiten wurden wieder enorm viele Waschbären in den Fallen gefangen: Im gesamten Landkreis waren es 4198, auf dem Gebiet des Altkreises Havelberg trotz der Erschwernisse immerhin 705 Kleinbären - mehr als in den Vorjahren. Im Jagdjahr 2011/12 wurden im Kreis Stendal "nur" 3711 dieser Raubsäuger erlegt.

Im Gegensatz zu den Waschbären, von denen bei der Flut wohl nur recht wenige umkamen, wurden Marderhunde, Dachse und Füchse doch etwas dezimiert. Wie genau die Auswirkungen waren, wird sich erst bei der Auswertung dieses Jagdjahres zeigen - es geht am 31. März 2015 zu Ende.

Weniger Füchse als vorher

In der Jägerschaft Havelberg wurden im letzten Jagdjahr ferner 245 Füchse zur Strecke gebracht, das sind weniger als zuvor. Insgesamt 38 Dachse wurden im Ostelbischen erlegt, 122 Marderhunde - auch diese sind eine eingewanderte Wildart - sowie 57 Minke und 36 Nutrias.

Recht aktiv waren die Waidmänner in der Mahlitzer Heide, sie erlegten im letzten Jagdjahr immerhin 189 Waschbären. Die Hegegemeinschaft Havelberg brachte es auf 139 Tiere, im dortigen Jagdbogen III wurden 71 Kleinbären gefangen, im Mühlenholz 21. In Jederitz blieben 59 Kleinbären auf der Strecke, in Neuermark-Lübars 68 und in Sandau 46.

Etliche Jagdgenossenschaften wie Sandau, Wulkau, Schollene, Garz oder Jederitz zahlen den Jägern Abschussprämien. Die Waschbären können auch in Häusern Schäden anrichten, auch in der Region leben sie bereits in den Orten.

Die Fallenjagd ist sehr zeitaufwendig und teuer, jeden Tag muss das Gerät kontrolliert werden. In der DDR gab es dafür bis in die 1970-er Jahre sogar professionelle Fallensteller, in Klietz war Alfred Eschke unterwegs. Für ein winterliches Fuchsfell gab es damals bis zu 150 Mark.