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Einwohner gefragt Havelberg sucht Ideen für Erhalt der Buga-Projekte

Die Buga läuft und erfreut sich Tausender Besucher. Auch viele Havelberger spazieren gern durch den Dombezirk und besuchen die Blumenhallenschauen in der Stadtkirche. Indes wird bereits an die Zeit nach der Buga gedacht. Welche Projekte wie erhalten werden können, war Thema in den Fachausschüssen.

Von Andrea Schröder 19.05.2015, 03:27

Havelberg l In einer gemeinsamen Sitzung des Bau- und des Umweltausschusses hatte Kämmerin und Bauamtsleiterin Petra Jonschkowski zunächst Fotos gezeigt, die eindrucksvoll dokumentieren, wie sich die Hansestadt in den vergangenen zwei, drei Jahren in Vorbereitung auf die Bundesgartenschau verändert hat. Die Treppe am Camps, der Aufgang an den Terrassen, der Platz am Burggrafenstein, der Prälatenweg, der Dekaneigarten, die Kleingartenanlage "Am Nußberg", die alte Friedhofsmauer und der Domfriedhof insgesamt sowie der Slawendorfspielplatz an der Landzunge sind Beispiele dafür.

Das meiste davon befindet sich im eingezäunten Buga-Bereich. Was nach dem 11. Oktober damit geschieht, darüber können sich alle Havelberger Gedanken machen, ruft Petra Jonschkowski zum Mitmachen auf.

Nach der Buga wird der Zweckverband verschiedene Dinge zurückbauen. Wenn das nicht gewollt ist, muss das rechtzeitig geklärt sein. Die vom Zweckverband getätigten Investitionen betreffen in Havelberg die Brücke am Nußberg, die Rampe vom Prälatenweg zum Domplatz, den Wegebau auf dem Domfriedhof, Zäune zur Einfriedung der Gelände, die Pavillons etwa für die Kassen und die Beleuchtungsanlage in der Stadtkirche. In Bezug auf die Zäune wäre es zum Beispiel denkbar, dass sie, auch in den Ortschaften, für Einfriedungen genutzt werden könnten. Die Pavillons sind vom Zweckverband beim Hersteller gemietet, vielleicht will sie aber auch jemand kaufen.

In Bezug auf die Zäune schlug Petra Jonschkowski vor, dass der am Camps stehen bleiben soll. Ansonsten würden wohl bald Autos auf der wassergebundenen Decke parken. Durch einzeln herausgenommene Zaunfelder hätten Fußgänger Zutritt zur Parkanlage. Die Rampe zum Domplatz ist temporär für die Barrierefreiheit zur Buga gedacht. Dagegen ist die am Ostflügel des Doms zum Dekaneigarten als bleibende Investition vorgesehen.

Lösungen müssen auch gefunden werden zur Pflege und Bewirtschaftung der Anlagen. Wie soll mit der Weinloge aus Saumur umgegangen werden, wie können die Kunstobjekte gesichert werden, wo stehen die Havelberg-Bänke sicher, sind nur einige Fragen. Die Verwaltung allein kann sich jedenfalls nicht um alles kümmern. "Wir möchten die Havelberger dabei haben. Sie identifizieren sich mit der Buga und wir müssen uns Gedanken machen, wie wir diesen Schwung mitnehmen, den es jetzt gibt", sagte die Kämmerin.

Erste Vorschläge gab es in der Ausschusssitzung. So würde es Wolfgang Schürmann begrüßen, wenn nicht alle Mustergräber auf dem Domfriedhof zurückgebaut werden und möglicherweise der eine oder andere Steinmetz sogar ein Grabmal dort belassen würde. Auch die Beete im Dekaneigarten sollten nicht zurückgebaut werden und das Areal, am besten in Verbindung mit einem Weg durch die Kleingartenanlage, offen bleiben. Frank Ermer fände es gut, wenn die Wegweiser bleiben könnten.

Offensichtlich großes Interesse besteht am Verbleib der Brücke über den Nußberg. Allerdings dürfte das auch eine der schwersten Entscheidungen werden. Denn dafür wären zunächst technologische Überprüfungen erforderlich, ob das als temporär gedachte Bauwerk auch als Dauerlösung Bestand hätte, gab Sven Hetke zu bedenken. Zudem müsste bei einer langfristigen Betreibung auch an die Brückenprüfungen alle vier Jahre gedacht werden. "Grundsätzlich würde die Brücke eine touristische Aufwertung darstellen", so das Stadtratsmitglied. Petra Jonschkowski sagte dazu, dass der Erhalt der Brücke mit Blick darauf, dass die Gartenanlage wieder geschlossen wird, nur Sinn machen würde, wenn durch eine kleine Öffnung in der Stadtmauer und einem Weg durch den Pfarrgarten ein Spazierweg zum Propsteiplatz möglich wäre.

Für alle Fragen müssten mit den jeweiligen Verantwortlichen Gespräche geführt werden. Zudem sind Partner gesucht, die Projekte in Pflege nehmen würden.