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46 Havelberger waren am Tag der Deutschen Einheit Gäste der Stadt Verden Mit Orangensaft auf die Partnerschaft angestoßen

Von Dieter Haase und Johannes Heeg 05.10.2011, 04:36

Der 3. Oktober ist für die Havelberger nicht nur der Feiertag der deutschen Einheit, sondern darüber hinaus noch ein ganz anderes bedeutsames Datum. Denn an diesem Tag wird die Städtepartnerschaft mit Verden an der Aller immer durch gegenseitige Besuche gepflegt. Am Montag waren 46 Havelberger mit dem Bus gen Verden gereist.

Verden/Havelberg. Tag der Deutschen Einheit im Jahr 22 nach dem Fall der Mauer. Wieder ist eine Delegation aus der Partnerstadt Havelberg in Verden zu Gast - aber haben sich Verdener und Havelberger überhaupt noch was zu sagen?

"Auf jeden Fall", meint die Verdenerin Sonny Langwald, die seit Jahren eng mit einer Havelbergerin befreundet ist, die den gleichen Nachnamen trägt. "Wir sind nicht verwandt", sagt Inge Langwald. Deren Berufsbezeichnung - sie war zu DDR-Zeiten Dispatcherin beim Roten Kreuz - habe sie neugierig gemacht, sagt Sonny Langwald, und so sei der Kontakt entstanden. Man habe sich auch besucht und geschrieben, als Inge Langwald, die als Dispatcherin Krankentransporte und Hausbesuche organisiert hat, der Arbeit wegen viel in München lebte.

"Die Städtepartnerschaft lebt", sagt Hannes Warnstedt, der stellvertretende Bürgermeister von Havelberg und Leiter der Delegation, die Verdens Bürgermeister Lutz Brockmann am Montag im Rathaus willkommen hieß. Auch außerhalb der offiziellen Städte-Treffen kämen Mitglieder von Vereinen zusammen. "Da passiert schon eine ganze Menge", sagt Warnstedt.

Das sieht Verdens Stadtoberhaupt Brockmann auch so: "Sie sind in diesem Jahr bereits die dritte Gruppe aus Havelberg, die ich begrüßen darf", sagte er. So seien die B-Jugend-Fußballer des FSV Havelberg für einige Tage an der Aller gewesen, und auch ein Treffen der Ortsbürgermeister habe stattgefunden, berichtete er, bevor Gäste und Gastgeber im Ratssaal mit Orangensaft auf die Städtefreundschaft anstießen.

Einen besonderen Grund zum Feiern hatte Gerhard Huber. Der Imker und Fachberater der "Gartensparte", wie in Havelberg der Kleingartenverein "Einigkeit" heißt, hat nämlich am 3. Oktober Geburtstag. Er sei schon viermal in Verden gewesen, berichtet der 78-Jährige, dem es an der Aller gut gefällt. "Unsere Städte ähneln sich", sagt Huber, "beide liegen am Fluss und haben einen Dom." Leider gebe es in beiden Innenstädten leere Läden, ergänzte Annegret Blohm vom Verdener Kleingartenverein Cluventhal.

Zu den Angeboten für die Gäste aus Havelberg gehörte am Montag neben einer Stadtführung mit Dombesichtigung auch der Besuch des Deutschen Pferdemuseums und des Wolfcenters in Dörverden. "Ein wirklich sehr schönes Programm", fand Hannes Warnstedt. "Vor allem den Aufenthalt im Wolfcenter fand ich sehr interessant. Denn wer glaubt schon, dass Wölfe gegenüber dem Menschen sehr scheu sind, selbst wenn sie von ihm jahrelang aufgezogen wurden. Das muss man schon selbst einmal gesehen haben."

Bei etwas Freizeit konnten die Havelstädter dann am Nachmittag auch selbst einmal auf eine Erkundungstour in der Partnerstadt gehen.

"Unsere Verdener Gastgeber haben sich am Montag nicht nur für ihre prima Organisation ein großes Dankeschön verdient, sondern auch für die Bewirtung", lobte der stellvertretende Havelberger Bürgermeister.

So waren die Gäste zur Mittagszeit ins Landhotel "Zur Linde" in Hutbergen eingeladen, und zum Abend saßen sie mit ihren Gastgebern noch einmal in gemütlicher Runde in einem Gasthaus zusammen.

Am 3. Oktober 2012 ist Havelberg wieder Gastgeber für einen Bus voller Verdener Bürger.