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Unbekannter Soldat liegt seit 1945 abseits von Hohengöhren im Wald Würdige Einfassung für das Soldatengrab

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 15.11.2011, 05:25

Die Pflege des Grabes mit dem unbekannten Soldaten im Wald bei Hohengöhren fällt ab sofort leichter. Seit wenigen Tagen gibt es eine Einfassung aus Stein.

Hohengöhren l Ein verrosteter Helm auf eisernem Kreuz, ein paar Blumen davor - so sah das Soldatengrab nahe der Sitzgruppe bis vor kurzem aus. Seit wenigen Tagen gibt es eine Einfassung aus Stein. Die hat der Havelberger Steinmetzmeister Reinhold Rogge spendiert und auch verlegt. Gitti Jarchau aus Neuermark-Lübars, die sich um mehrere Soldatengräber in der Region kümmert, hatte ihn darum gebeten. Und auch Heinz Mangelsdorf aus Jerichow, der in Hohengöhren aufgewachsen ist, war an der Aktion beteiligt. Er kennt sich genau aus mit den Soldatengräbern in Hohengöhren, hat darüber sogar ein kleines Buch verfasst. Darin kann man die Geschehnisse in den letzten Kriegstagen in Hohengöhren nachlesen. Berichtet wird auch, wer die gefallenen deutschen Soldaten in der Feldmark geborgen und auf dem Soldatenfriedhof bestattet hat. Dieser befand sich zunächst an der F 107, Ortsausgang Richtung Schönhausen, wo jetzt der Neubaublock steht. Heute befinden sich die nochmals umgebetteten 17 Soldatengräber auf dem Friedhof, wo es auch einen Gedenkstein gibt. "Warum der Soldat im Grab im Wald an der Straße Richtung Hohengöhrener Damm nie umgebettet wurde, kann niemand sagen", berichtet Heinz Mangelsdorf, der für das Buch auch Hohengöhrener Zeitzeugen, die als junge Männer bei der Bergung und auch bei der Umbettung dabeigewesen sind, befragt hat. Dennoch kümmerten sich die Hohengöhrener auch immer um das einzelne Grab, früher ist sogar der Kindergarten dorthin spaziert und hat das Umfeld geharkt. So haben alle, die in den letzten Kriegstagen in und bei Hohengöhren zu Tode gekommen sind, eine würdige letzte Ruhestätte erhalten.

Auch heute bringen Dorfbewohner hin und wieder Blumen vorbei. Das frische Grabgesteck anlässlich des Volkstrauertages am Sonntag hat Gitti Jarchau spendiert, Heinz Mangelsdorf brachte die Muttererde mit.