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Höherer Eintritt in Kunrau vorgesehen Verwaltung plant Einheitspreise für Bäder

Von Martin Rieß 21.01.2011, 05:22

Klötze/Kunrau. In der seit einem Jahr bestehenden Einheitsgemeinde Stadt Klötze werden nach und nach die Regelungen und Satzungen angeglichen. Während der Sitzung des Hauptausschusses mit acht stimmberechtigten Mitgliedern waren am Mittwoch Einheitstarife für die Freibäder in Klötze und Kunrau Thema. Im Wesentlichen sollen – wenn es nach den Vorschlägen der Verwaltung geht – die Regelungen aus Klötze auch für Kunrau übertragen werden. Im Wesentlichen bedeutet dies eine teils drastische Preissteigerung für Kunrau.

Zwar sind die Zuschüsse im vergangenen Jahr für das Klötzer Bad höher gewesen als für das Kunrauer, in Klötze gab es hingegen mehr Besucher (die Volksstimme berichtete). Bürgermeister Matthias Mann erklärte auf Nachfrage von Hans-Jürgen Zeitz, dass keineswegs diese absoluten Zahlen in Sachen Zuschüsse entscheidend seien. Ziel sei es vielmehr, den aus Eintrittsgeldern erwirtschafteten Anteil an den Ausgaben anzugleichen. Während Klötze derzeit bei rund 60 Prozent liegt, sind es in Kunrau 30 Prozent.

Keine Mehrheit fand im Ausschuss mit zwei Stimmen der Vorschlag von Stefan Thodte, Kindern von Hartz-IV-Beziehern freien Eintritt zu gewähren. Die Erfahrungen hätten gezeigt, so Hauptamtsleiter Christian Hinze-Riechers, dass der Verwaltungsaufwand enorm sei: So lägen der Stadt keine ausreichenden Daten zu Beziehern von Arbeitslosengeld II vor. Und falls der Bezug von Arbeitslosengeld zeitlich befristet ist, könne dies bei der Ausstellung der entsprechenden Saisonkarten nur ungenügend berücksichtigt werden. Zudem seien im Arbeitslosengeld II ausdrücklich Kosten für Besuch von Kultur- und Sporteinrichtungen berücksichtigt, so Hinze-Riechers.

Weitere offene Fragen waren, ob in Zukunft Klassen der Grundschulen der Einheitsgemeinde Eintritt bezahlen müssten – nein, dies würde ja bedeuten, "das Geld von der einen in die andere Tasche zu stecken" –, und was genau damit sei, dass 12er Blöcke nicht übertragbar sein sollen – gemeint ist damit die Übertragung einer solchen Karte in die folgende Saison.

Zudem gab es eine weitere Diskussion darüber, ob Familienkarten nur für Familien mit eigenen Kindern ausgestellt werden dürfen oder ob beispielsweise auch Großeltern mit ihren Enkelkindern oder Ehepaare ohne oder mit erwachsenen Kindern dieses Angebot nutzen dürfen. Auch hier würden sich für die Verwaltung enorme Probleme stellen, so Hinze-Riechers. "Wo fängt eine Familie an, wer gehört alles dazu und wie sollen wir das kontrollieren?", fragte der Hauptamtsleiter in die Runde der Stadträte. Zudem sei es eine politische Entscheidung, ob mit der Familienkarte Familien mit kleinen Kindern gefördert werden sollen, oder davon beispielsweise auch gutverdienende kinderlose Paare profitieren sollen.

Letztlich blieb es beim Verwaltungsvorschlag: Die Stadträte empfahlen mit sechs Ja-Stimmen den Vorschlag mit leichten Korrekturen dem Klötzer Stadtrat zur Annahme. Dieser trifft sich in der kommenden Woche zu einer Sitzung.