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Beetzendorfer Bürgermeister Heinrich Schmauch bewertet erstes Jahr der Verbandsgemeinde "Sind im Findungsprozess, der noch nicht beendet ist"

Von Walter Mogk 03.01.2011, 05:26

Das erste Jahr hat die neue Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf hinter sich, der auch Beetzendorf angehört. "Ein Findungsjahr", wie Bürgermeister Heinrich Schmauch bilanziert, der für mehr gegenseitiges Vertrauen in dem neuen Gebilde wirbt.

Beetzendorf. Als am 1. Januar 2010 die Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf ihre Arbeit aufnahm, war für alle Beteiligten klar: Dies ist etwas ganz Neues, ein Gebilde ohne Vorbild, das zudem etliche Aufgaben zu übernehmen hatte, die bisher von den Kommunen geleistet wurden. Feuerwehren, Kindertagesstätten und Grundschulen fielen ebenso in die Zuständigkeit der VG wie einige Freibäder und Sportstätten. Hinzu kam ein neues Gremium, der gewählte Verbandsgemeinderat, der die bisherige Bürgermeisterrunde in der Verwaltungsgemeinschaft ersetzte. Abgeordnete aus den acht Mitgliedsgemeinden sollten nun über den Tellerrand ihrer Dörfer hinausschauen und das große Ganze im Auge behalten.

Dass es dabei Anlaufschwierigkeiten und so manche Probleme gab, war vorhersehbar. "2010 war ein Findungsjahr für die Verbandsgemeinde, und dieser Prozess ist auch noch nicht abgeschlossen", schätzte Beetzendorfs Bürgermeister Heinrich Schmauch im Pressegespräch ein. Missverständnisse wie bei der Diskussion um die Gefahrenabwehrverordnung der VG seien darin begründet. In dem Papier, das vom Verbandsgemeinderat beschlossen wurde, ist von einem grundsätzlichen Verbot des Eislaufens auf öffentlichen Gewässern die Rede. Eine Regelung, die vor allem in Beetzendorf auf Unverständnis stieß, da hier der Lange Teich im Park bei entsprechender Eisdicke traditionell von Schlittschuhläufern bevölkert ist.

"Vielleicht muss das gegenseitige Vertrauen in der Verbandsgemeinde noch weiter wachsen", meinte Heinrich Schmauch. Für die Verbandsgemeinderäte, die oftmals gleichzeitig auch Gemeindevertreter oder gar Bürgermeister in ihren Kommunen sind, sei es nicht einfach, beides unter einen Hut zu bekommen. "Sie beschließen in ihren Gemeinden den Haushalt und sehen die Umlage, die sie an die Verbandsgemeinde zu bezahlen haben", erklärte der Beetzendorfer Bürgermeister, der selbst in dem Gremium sitzt.

"Interessenvertreter haben sich bewährt"

Bewährt hat sich für Schmauch das System der Interessenvertreter, das unter anderem in Beetzendorf installiert wurde. Damit es in den Dörfern einen festen Ansprechpartner für die Bürger gibt, wurde jeweils ein Mitglied des Gemeinderates aus den alten Mitgliedsgemeinden in diese Position gewählt, die die Gemeindeordnung vorsieht. Für Jeeben und Darnebeck ist es Torsten Massel, für Bandau, Poppau und Peertz Helmut Fehse, für Hohentramm, Siedengrieben und Stapen Sylvia Schulz, für Tangeln Frank Glaue, für Mellin Wolfgang Burmeister und für Beetzendorf, Audorf, Käcklitz und Wohlgemuth Lothar Köppe. "Über diese Leute haben die Bürger einen direkten Draht zum Gemeinderat und können sich mit ihren Sorgen und Nöten an sie wenden", erklärte der Ortschef. Die Zusammenarbeit mit den Interessenvertretern sei sehr gut, auch gemeinsame Zusammenkünfte hätten schon stattgefunden.

Heinrich Schmauch hatte sich im Zuge der Gebietsreform vehement für die Installation von Interessenvertretern eingesetzt, da das Land in den neugeschaffenen Verbandsgemeinden im Gegensatz zu Einheitsgemeinden keine Ortschaftsverfassung in Kraft setzen wollte.