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Amtstierarzt bestätigt: Von Kadavern kann Gefahr für Mensch und Umwelt ausgehen Familie findet tote Katzen im Graben

Von Yvonne Heyer 20.04.2013, 03:17

Makabre Dinge passieren in Stemmern. Nicht nur der mysteriöse Tod eines 55-Jährigen beschäftigt die Menschen. Eine Stemmersche Familie fand gleich mehrere Katzen- kadaver auf ihrem Grundstück.

Stemmern l Beim Säubern eines Grabens, der durch das Grundstück einer Stemmerschen Familie (der Name ist der Redaktion bekannt) fließt, wurde ein schlimmer Fund gemacht. "Der Graben verläuft direkt durch unser Grundstück. Ein Katzenkadaver schwamm im Gewässer, ein fürchterlicher Geruch ging von der Tier- leiche aus. Wir haben diese erste Katze aus dem Wasser geholt und für eine Entsorgung etwas abseits vom Wasser abgelegt", berichtet die Leserin. Den zweiten Fund musste die kleine Tochter der Familie nur wenige Tage später machen. Sie wollte beim Säubern des Grabens helfen und stieß dabei auf die zweite ziemlich verweste Katze.

Über das Ordnungsamt der Gemeinde Sülzetal wurde die Entsorgung angefragt, in der Zwischenzeit ist dies durch den Betriebshof ordnungsgemäß erfolgt.

Wer entsorgt tote Katzen in ein Fließgewässer? Ist sich der Täter seines Handelns nicht bewusst? Ist ihm nicht klar, dass Seuchengefahr bestehen könnte, dass möglicherweise Coli-Bakterien tagelang am Graben verteilt worden sein können? Die Fragen der Leserin richtete die Volksstimme an den Amtstierarzt des Landkreises, Dr. Karl-Heinz Genz.

Er betont, dass es richtig war, dass die Gemeinde Sülzetal in ihrer Zuständigkeit die Katzenkadaver unschädlich entsorgt hat.

"Von Tierkadavern können tatsächlich verschiedene Gefahren und Krankheiten ausgehen. Erst recht, wenn die Tiere an Krankheiten verendet sind, die auf Menschen übertragbar sind. Die entsprechenden Krankheitserreger können bei Berührung mit dem Kadaver übertragen werden", erklärt der Amtstierarzt.

Tierkadaver können zudem nach dem Verenden durch Insekten, Schadnager wie Ratten oder Mäuse im Nachherein mit Krankheitserregern besiedelt werden, die sich dann im Kadaver vermehren und wiederum bei Kontakt auf Menschen übertragen werden können, erklärt der Fachmann weiter. "Nach dem Verenden von Tieren gehen diese Kadaver in Verwesung über. Dabei entstehen giftige Abbauprodukte und Gase, die die menschliche Gesundheit schädigen können und zu einer starken Geruchsbelästigung führen", meint Dr. Genz. Die schädigenden Abbauprodukte gelangen in die Luft, in das Wasser, in den Boden und in Pflanzen. Und damit bestünde wiederum die Gefahr der Schädigung von Menschen, anderen Lebewesen und Pflanzen. "Mal ganz davon abgesehen, dass verwesende Tierkadaver eine ziemlich eklige Angelegenheit sind", so Dr. Genz.