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Grabungen bringen Keramik aus Bronzezeit und Mittelneolithikum zutage Archäologen werden auf dem Acker bei Wedringen fündig

Von Mandy Ganske 16.09.2011, 04:32

Wedringen. Für vier Wochen glich der Acker kurz vor Wedringen einem Tagebau. Zumindest wurde das Feld unentwegt auf einer Fläche von acht Hektar aufgegraben und wieder zugeschüttet. Bagger schaufeln nun bis zum Ende der Woche die letzten Löcher zu. Damit hat das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt dort den Weg für die nächsten Grabungen im Raum Haldensleben geebnet. Die Archäologen haben erste Bodenproben genommen. "Dadurch wissen wir nun, dass dort archäologische Funde zu erwarten und dass sie gut erhalten sind", erklärte jetzt Dr. Susanne Friederich, stellvertretende Leiterin der Abteilung Bodendenkmalpflege. Keramik aus der Bronzezeit um 1000 vor Christus sowie aus dem Mittelneolithikum um 3500 vor Christus, der so genannten Schönefelder Zeit, ist zum Vorschein gekommen. Diese Erkenntnisse wurden nun der Stadt Haldensleben mitgeteilt. Denn dort arbeiten die Planer daran, dass der Bau des Gewerbegebietes bei Wedringen beginnen kann. Die Erschließungsarbeiten sollen Anfang 2012 starten. Und dann wollen auch die Archäologen für längere Zeit nach Wedringen kommen, um ihre Grabungen richtig in Angriff zu nehmen und die Siedlungsreste zu heben und für ihre Forschung auszuwerten.

Der Raum Haldensleben gilt als alte Kulturlandschaft. Größtes Aufsehen erregte bislang der Fund von Überresten einer Burganlage aus dem 11. Jahrhundert, der Burg Niendorf. Sie wird auf dem Hermes-Firmengelände seit Oktober 2009 Stück für Stück freigelegt. Der Fund war für die Fachwelt so spektakulär, weil man vermutet, dass Herzogin Gertrud von Haldensleben dort einmal gelebt hat. Die Stadt Haldensleben berät im Moment darüber, wo ein Nachbau der Burg entstehen könnte.