1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Rübenlaster rauben Anwohnern den Schlaf

Unebenheiten in der Schermcker Straße verursachen Tag und Nacht Lärmbelästigungen Rübenlaster rauben Anwohnern den Schlaf

Von Mathias Müller 07.12.2011, 05:25

Donnernde Rübenlaster rauben dem Oschersleber Gerald Bange Nacht für Nacht den Schlaf. Er wohnt an der Umgehungsstraße, ganz in der Nähe der Schermcker Straße. Und über die fahren jetzt bei der Rübenkampagne die Lkw ohne Unterlass.

Oschersleben l "Ich schätze, dass manche der Rübenlaster 60 bis 70 Kilometer pro Stunde fahren. Wenn sie dann über die Unebenheiten in der Schermcker Straße fahren, donnert das gewaltig", sagt der Oschersleber Gerald Bange, der ganz in der Nähe der Schermcker Straße an der Umgehungsstraße das Haus seiner Eltern ausgebaut hat und dort mit seiner Familie seit etwa drei Jahren wohnt. Jetzt während der Rübenkampagne, wenn die Sattelschlepper vollbeladen zur Zuckerfabrik nach Klein Wanzleben und leer wieder zu den Ladestellen zurückfahren, raubt der Straßenlärm Bange nachts den Schlaf.

Besonders schlimm sei es, wenn die Lkw über drei Unebenheiten in der Schermcker Straße fahren. Die sind entstanden, als in der Gartenanlage längs der Schermcker Straße zur Umgehungsstraße hin im Jahr 2009 ein Regenrückhaltebecken von der Stadt Oschersleben gebaut wurde. Um das Regenwasser in das Becken zu leiten, sind unter der Schermcker Straße Kanäle verlegt worden. "Zu diesen drei Sprungschanzen kommen noch Straßenschäden aus dem vergangenen Winter hinzu, die unter anderem als Querrillen den Zustand der Schermcker Straße weiter verschlimmerten. Wenn die Rübenlaster nachts über die Schwellen donnern, sitzen wir senkrecht im Bett", beklagt Bange. An ein Schlafen bei offenem Fenster sei auf keinen Fall zu denken. Besonders dann nicht, wenn drei bis vier Rübenlaster im Minutentakt an seinem Wohnhaus vorbeidonnern würden. Bange fordert, dass die Straßenschäden beseitigt werden und bis dahin die Geschwindigkeit für Lkw auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert werde, damit sich die Lärmbelästigung verringere und nachts das ungestörte Schlafen wieder möglich sei.

Bei der Schermcker Straße handelt es sich um die Landesstraße 24, für die das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt in Magdeburg zuständig ist. "Um die Ebenflächigkeit der Landesstraße im Bereich der Schermcker Straße zu verbessern, ist im nächsten Jahr eine Erhaltungsmaßnahme vorgesehen. Dafür sind Haushaltsmittel in Höhe von rund 200000 Euro vorgesehen", beantwortete Harald Kreibich, Pressesprecher des Ministeriums, eine Anfrage der Volksstimme. Ob die Höchstgeschwindigkeit für Lkw auf 30 Stundenkilometer beschränkt werden könne, müsse durch die Untere Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Börde geprüft werden. "Durch das Ministerium ist eine entsprechende Bitte an die Untere Verkehrsbehörde übermittelt worden", sagte Kreibich.

"Geschwindigkeitsbegrenzungen sind kein Allheilmittel, jeder Autofahrer legt Wert auf einen ungehinderten Verkehrsfluss", sagte gestern Fritz Wilding, Sachgebietsleiter Verkehrsorganisation im Straßenverkehrsamt des Landkreises Börde, zur Volksstimme. Nach einer Ortsbesichtigung sei er zu der Meinung gekommen, mit Blick auf die Straßenreparatur im nächsten Jahr keine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Stundenkilometern für Lkw zu veranlassen.