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Oschersleberin Karola Herbert ruft dazu auf, sich als Spender typisieren zu lassen "Ich hätte mein Knochenmark gespendet"

Von Mathias Müller 24.12.2011, 05:23

Die Oschersleberin Karola Herbert ruft ihre Mitbürger dazu auf, sich als Knochenmarkspender typisieren zu lassen. Sie selbst ist aus Altersgründen aus der Knochenmarkspenderdatei Sachsen-Anhalts herausgefallen.

Oschersleben l "Jeder von uns kann in die Verlegenheit kommen, wegen einer schweren Erkrankung auf eine Knochenmarkspende angewiesen zu sein", sagt die Oschersleberin Karola Herbert. Die Mutter zweier erwachsener Söhne hat sich 1997 als Knochenmarkspenderin typisieren lassen. Jetzt, mit 61 Jahren, scheidet sie aus Altersgründen aus der Knochenmarkspenderdatei Sachsen-Anhalts aus. Deshalb ruft Karola Herbert ihre Mitbürger dazu auf, sich als Knochenmarkspender typisieren zu lassen.

Mit einer Freundin hat sich Karola Herbert 1997 dazu entschlossen, sich als Knochenmarkspenderin zur Verfügung zu stellen. "Auslöser war für mich die Aktion ¿Nico soll leben\', bei der für das an Leukämie erkrankte Kind ein Knochenmarkspender gesucht wurde", erinnert sich die aktive Schützenschwester. Leider sei für Nico die Hilfe damals zu spät gekommen, er starb an der tückischen Krankheit. Doch der Wille, anderen Menschen helfen zu wollen, lebte in Karola Herbert weiter. "Ich hätte auf jeden Fall mein Knochenmark für einen kranken Menschen gespendet, bin aber nie dazu aufgefordert worden", verdeutlicht die agile Frau. Ihren Elan verwendet sie jetzt, um andere Menschen zu motivieren, sich als Knochenmarkspender typisieren zu lassen. Auch deshalb, weil die Bodestädterin im engsten Familienkreis erfahren musste, was Krebserkrankungen bei den Menschen anrichten.

"Jeder kann helfen, ob er nun Geld hat oder nicht", ist sich Karola Herbert sicher. Die Aktion Knochenmarkspende Sachsen-Anhalt, die aus der Aktion für Nico entstanden ist, finanziert die Kosten für die Typisierungen durch Spenden. Jedes Jahr fallen freiwillige Knochenmarkspender, die das 61. Lebensjahr erreicht haben, aus der Datei heraus, stehen also als Spender nicht mehr zur Verfügung. Deshalb ist es für Karola Herbert gerade zu Weihnachten ein Herzenswunsch, dass sich möglichst viele Bürger typisieren lassen.