Winterdienst in der Gemeinde Sülzetal funktioniert Bei sibirischen Temperaturen wird Salz nutzlos, jetzt soll Splitt gestreut werden
Der Winterdienst in der Gemeinde Sülzetal ist angelaufen. Doch mit weiter sinkenden Temperaturen muss umdisponiert werden. Statt Salz wird Splitt zum besseren Mittel im Kampf gegen glatte Straßen und Wege.
Sülzetal l Etwas Sarkasmus schwingt wohl schon mit, wenn in der Gemeinde Sülzetal festgestellt wird, dass selbst der Winter sich auf die Haushaltskonsolidierung eingestellt habe.
Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres hatte die Gemeinde Sülzetal bereits gut und gerne 10000 Euro nur für Streugut ausgegeben. Derzeit sind es "nur" rund 2000 Euro, schätzte der Leiter des Bauhofes, Gerd Laass, ein. Gestern berichtete er, dass man im Kampf gegen Eisflächen auf Straßen und Wegen eine neue Strategie wird fahren müssen. "Bei diesen tiefen Temperaturen nutzt das Salz gar nichts. Es kann bis maximal Minus 10 Grad eingesetzt werden, sinken die Temperaturen so wie in diesen Tagen weiter, ist es völlig wirkungslos. Daher werden wir jetzt auf feinen Splitt umsteigen", erklärte Gerd Laass. Für die Technik an den für den Winterdienst umgerüsteten Fahrzeugen des Bauhofes stellt dies kein Problem dar. Ursprünglich sollte statt des feinen Splitts Sand zum Streuen zum Einsatz kommen, jedoch lässt sich der Splitt derzeit besser beschaffen.
Von den Mitarbeitern des Bauhofes wurde in den vergangenen Tagen eine Lagerhalle freigeräumt, dort kann dann der Splitt zum Streuen eingelagert werden. Doch auch mit dem Splitt soll sehr sparsam umgegangen werden. "Die Einlagerung passiert auch, damit wir im Bedarfsfall reagieren können", so Laass. Ansonsten sollen mit dem Splitt vor allen Straßen mit größerem Gefälle abgestumpft werden. Eine derartige Straße wäre zum Beispiel der Rennberg in Langenweddingen.
Rund 90 Kilometer Gemeindestraßen werden im Winterdienst vom Bauhof der Gemeinde Sülzetal betreut. Muss Schnee geschoben werden, kommt das Doppelte der Strecke zusammen, da ja auf der Hin- und Rücktour geschoben werden muss. Wird nur gestreut, bleibt es bei den 90 Kilometern.
Ansonsten haben die sibirischen Temperaturen bislang in der Gemeinde Sülzetal nicht zu Schäden geführt. "Leerstehende Wohnungen beispielsweise hatten wir schon gut gesichert, damit es dort nicht zu Rohrbrüchen kommt", so Gerd Laass.
Die Autofahrer haben sich auf winterliche Straßenverhältnisse eingestellt und so gab es bislang auch keine Unfälle.