1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Neue Haltestellen für Sülzetal-Bahnhöfe

Schnittstellen für Dodendorf, Osterweddingen und Langenweddingen Neue Haltestellen für Sülzetal-Bahnhöfe

Von Yvonne Heyer 12.05.2012, 05:22

Der Bauausschuss gab grünes Licht dafür, dass sich die Gemeinde Sülzetal für ihre drei Bahnhöfe am Schnittstellenprogramm des Landes beteiligen kann. Damit könnten moderne Haltepunkte entstehen.

Osterweddingen l Zur Beteiligung der Gemeinde Sülzetal am Schnittstellenprogramm der Deutschen Bahn gemeinsam mit der Nah-Verkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa) gab es in den vergangenen Wochen und Monaten verschiedene Standpunkte. Deshalb wurden in Vorbereitung der Gemeinderatssitzung vom 31. Mai drei unterschiedliche Beschlussvorlagen erarbeitet. Für jeden Bahnhof, also für Langenweddingen, Osterweddingen und Dodendorf, getrennt.

Nachdem seit Monaten die jetzt abgespeckte Variante des Schnittstellenprogramm im Sülzetal auch kontrovers diskutiert wurde, musste nun eine Entscheidung gefällt werden, damit die Nasa wie auch die Deutsche Bahn in ihren Planungen weiterkommen und wissen, ob die Gemeinde Sülzetal Gelder aus dem Mehrjahresprogramm in Anspruch nimmt. Deshalb war es am Dienstagabend wichtig, dass der Bauausschuss beschlussfähig war, denn die Gemeinde muss die nötigen Unterlagen samt Bekenntnis des Gemeinderates dafür oder dagegen bis zum 24. Mai eingereicht haben. Für die planmäßige Sitzung des Gemeinderates wäre dies zu spät. "Wir reichen die Unterlagen fristwahrend ein, ergibt der Beschluss des Gemeinderates etwas anderes, können die Anträge für die einzelnen Bahnhöfe auch zurückgezogen werden", betonte Bauamtsleiter Fred Fedder.

Mit dem abgespeckten Schnittstellenprogramm für die Bahnhöfe Langenweddingen, Osterweddingen und Dodendorf wird die eigentliche Schnittstelle nun nicht mehr in Langenweddingen, sondern in Osterweddingen entstehen. Vor den Toren des Gewerbegebietes, hinter dem Bahnhof, wird eine Buswendeschleife gebaut. In Langenweddingen sollte bekanntlich auch die S-Bahn von Magdeburg enden. Doch dieses Projekt fiel gänzlich dem Rotstift zum Opfer.

Gemeinden müssen notwendige Voraussetzungen schaffen

In jedem Fall bleibt es Ziel der Bahn, die Bahnlinie zwischen Magdeburg und Halberstadt auszubauen. Das heißt, die Gleisanlage muss den höheren Geschwindigkeiten angepasst werden. Für die Bahnsteige bedeutet dies, dass sie nach neuen Bestimmungen, beispielsweise hinsichtlich barrierefreier Nutzung, ausgebaut werden. Aufgabe der Gemeinden dabei ist es, im Rahmen ihrer gesetzlich verankerten Verkehrssicherungspflicht die Voraussetzungen zum Übergang zum öffentlichen Nahverkehr, sprich zu den Bussen, zu schaffen. Dafür gibt es dann die Fördermittel aus dem Schnittstellenprogramm.

Neue Wege zu den Bahnhöfen, Fahrradständern und Parkplätzen würden an den Bahnhöfen in Osterweddingen, Langenweddingen und Dodendorf entstehen.

In Langenweddingen wird der Standort des Bahnhofes nur noch minimal verändert. Die Gestaltung wird gegenwärtig dahingehend überarbeitet, dass aufgrund der geänderten Lage der Bushaltestelle nur eine Anbindung an die Halberstädter Straße erforderlich ist. Damit minimiert sich die Ausbaulänge dieser Straße.

Und während die Schnittstellen für Dodendorf und Osterweddingen mehrheitlich Zustimmung fanden, ging die Entscheidung für Langenweddingen denkbar knapp im Bauausschuss, letztendlich für den Bau, aus.

In den Diskussionen der vergangenen Wochen blieben bei den Bürgern vor allem hinsichtlich der künftigen Busverkehre und -linien viele Fragen offen. Vor allem ältere Bürger befürchten, dass Fahrten, die bisher direkt nach Magdeburg zur Uni-Klinik führen, gestrichen werden. Aus diesem Grund war Jörg Trnka von der Kraftverkehrsgesellschaft (KVG) Bördebus Gast der Bauausschusssitzung.

"Der Individualverkehr der Busse bleibt erhalten. Kein zusätzliches Umsteigen wird erzwungen", erklärte Jörg Trnka. Er betonte zugleich, dass mit dem Schnittstellenprogramm kein Wettbewerb zwischen dem öffentlichen Bus- und Schienenverkehr geschaffen werden solle. Im Gegenteil, Optimierung zwischen beiden laute das große Ziel.

Der Langenweddinger Klaus Grohs hat schon viele Diskussionen rund um das Schnittstellenprogramm im Sülzetal begleitet und bleibt dabei, dass hier Geld zum Fenster heraus geworfen wird. "Es werden trotzdem nicht mehr Leute Zug fahren."