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Stadtverwaltung verschickt zum Ende des Sanierungsprogrammes Rechnungen Immobilieneigentümer müssen zahlen

Von Ralf Franke 15.02.2014, 02:21

Die Fördermittel aus der Städtebausanierung versiegen auch in Seehausen allmählich. Aber mit den Anliegerbeiträgen lassen sich noch ein, zwei Projekte in die Tat umsetzen.

Seehausen l Nicht erst in der März-Sitzung, sondern schon am Donnerstag stellte das Seehäuser Kommunalparlament in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr die Weichen dafür, Teile der Altstadt aus dem Sanierungsgebiet zu entlassen, bevor das Förderprogramm im kommenden Jahr endgültig ausläuft (wir berichteten). Die Folgen machen sich für alle Beteiligten in den nächsten Wochen zwischen Daumen und Zeigefinger bemerkbar.

Während den betroffenen Haus- und Grundstückseigentümern Rechnungen ins Haus flattern, rechnet die Stadt im Dienste künftiger Investitionen mit Einnahmen von über 200000 Euro. Das Geld wird für den Wertzuwachs der Immobilien in den Quartieren unter anderem aufgrund der Erneuerungen von Straßen, Wegen und Plätzen erhoben.

Der Gesetzgeber schreibt das Prozedere so vor. Und überrascht dürfte darüber eigentlich niemand sein. Denn Verwaltung und Sanierungsträger haben in den zurückliegenden Jahren oft darüber informiert. Viele Betroffene sind schon in die Offensive gegangen und haben ihren Anteil an der Städtebausanierung freiwillig vorab eingezahlt, um die Verpflichtung vom Tisch zu haben.

Größenordnungen sind längst bekannt

Auch die Größenordnung, mit der die Anlieger zu rechnen haben, ist bekannt. Je nach Lage der Immobilien werden zwei bis drei Euro pro Quadratmeter Grundfläche fällig. Heißt zum Beispiel, dass die Stadtkasse für 500 Quadratmeter Grundstück 1000 bis 1500 Euro einfordern würde. Große Grundstücke im Sanierungsgebiet sind selten. Die meisten Berechnungsflächen dürften kleiner als das Beispiel sein. Im Sanierungsgebiet, das im wesentlichen durch den Aland, dessen Umfluter und die Schönberger Straße eingegrenzt sind, werden demnächst alle Eigentümer eine Zahlungsaufforderung bekommen. Bis auf den Bereich um den Klosterschulplatz, was vor allem dem alten Lehrgebäude zu verdanken ist. Dazu kommt das Quartier zwischen Beusterstraße, Am Markt, Mühlenstraße und Mitelstraße in Verlängerung bis zum Beustertor. Dieser Bereich bleibt noch im Sanierungsprogramm, weil die Mittelstraße erneuert wird, und weil mit dem Torhaus an der Beusterstraße 25 eventuell noch ein Bauobjekt zur Debatte steht, das ebenso wie Teile der Mittelstraße aus dem Rückfluss der Anliegerbeiträge mitfinanziert werden könnten.

Mit der Entscheidung über die Teilaufhebung des Sanierungsgebietes und den zu erwartenden Einnahmen konnten die Ratsmitglieder um Bürgermeister Detlef Neumann ruhigen Gewissens die Umgestaltung der Mittelstraße beschließen, deren Kosten auf 166000 Euro geschätzt werden. Eine Unbekannte in der Rechnung sind die archäologischen Ausgrabungen, die das Bauamt vorerst auf 4000 bis 5000 Euro schätzt. Die Ausschreibung des Projektes ist vorbereitet. Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung haben nur noch auf das grüne Licht aus dem Stadtrat gewartet.