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Feldtag der Agrargenossenschaft Lückstedt zum Gülle-Strip-Till-Verfahren zu Mais Ziel: Dünger effizienter einbringen

Von Ingo Gutsche 30.06.2014, 03:43

Lückstedt l Die Streifenbearbeitung (Strip-Till) ist ein in Europa relativ neues konservierendes Bodenbearbeitungsverfahren, das in den 90er Jahren in den Vereinigten Staaten entwickelt wurde. Auf einem 52 Hektar großen Feld zwischen Lückstedt und Gagel wird der Mais mit einem davon erweiterten Verfahren bearbeitet - und die bisherigen Erkenntnisse ermuntern die Verantwortlichen, weiterhin auf diese Methode zu setzen.

Die Agrargenossenschaft "Altmärkische Höhe" in Lückstedt widmete sich jüngst an ihrem Feldtag dem Gülle-Strip-Till-Verfahren zu Mais. Vorstandsvorsitzender Frank Wiese begrüßte neben im Projekt eingebundenen Personen interessierte Landwirte aus der Region. Prof. Ralph Meißner vom Falkenberger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung hätte den Stein ins Rollen gebracht. Die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) schaltete sich auch ein und zu guter Letzt entwickelte sich die geplante Arbeit zu einem Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Das Feld bei Lückstedt wurde mit vollautomatischen Mess-Stationen ausgestattet. Das Gülle-Strip-Till-Verfahren solle beweisen, dass es umweltschonender sei als herkömmliche Verfahren.

Die Gülle wird dabei nicht auf den Boden aufgebracht oder breitflächig eingearbeitet, sondern streifenförmig. Dass bedeutet, dass "nur die künftigen Saatreihen bearbeitet werden", nennt Dr. Joachim Bischoff von der LLFG aus Bernburg einen Vorteil. Das spricht auch für die Bodenerosion, die in diesem Fall nicht der Masse an Angriffspunkten ausgesetzt sei. Die Nährstoffdepots gelangen direkt in die Wurzelzone. Der Stickstoff enthaltene Dünger wird damit effizienter eingesetzt, und sorgt damit auch für eine verminderte Geruchsbelästigung.

Nährstoffmengen können reduziert werden

Erste Ergebnisse, auch aus Vorversuchen, würden zeigen, dass das Gülle-Strip-Till-Verfahren zu Mais zur Reduzierung der Stickstoffausträge über Dränagen beiträgt. "Die Nährstoffmengen können reduziert werden. Gleichzeitig gibt es auch bessere Erträge", resümiert Bischoff. Zur noch optimaleren Auswertung soll der Vergleich mit dem benachbarten Feld beitragen, auf dem die herkömmliche Methode angewandt wurde. Die Gülle wurde dort nicht reihengbunden in den Boden eingebracht.

Auch die Universität in Halle konnte mit ins Boot geholt werden: Zwei Doktoranden beschäftigen sich mit dieser Thematik und werden ihre Doktorarbeit über das Gülle-Strip-Till-Verfahren schreiben.