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Brücke im Garbegebiet bei Aulosen soll im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens verschwinden Gegen geplanten Abriss regt sich Widerstand

Von Andreas Puls 17.06.2011, 06:28

Im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens ist es geplant, Überflutungsgebiete in der Region Aulosen-Garbe zusammenzulegen. In dem Bereich soll auch ein zusammenhängendes Naturschutzgebiet entstehen. Im Zuge dieser Zusammenlegung hat sich der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) dafür ausgesprochen, die alte Brücke, die sich in der Nähe des Alandabschlussbauwerkes befindet, abreißen zu lassen. Das wollen jedoch die Gemeinde Aland, die Verbandsgemeinde Seehausen und andere Betroffene verhindern.

Aulosen/Krüden. Bereits im März dieses Jahres hatte die Gemeinde Aland Widerspruch gegen das sogenannte beschleunigte Zusammenlegungsverfahren Aulosen-Garbe eingelegt. Gerügt wurde in diesem Zusammenhang vor allem, dass die Brücke, die sich im Besitz des LHW befindet, nicht in das Zusammenlegungsverfahren einbezogen wurde.

Auch die Verbandsgemeinde Seehausen macht sich für den Erhalt der Brücke stark. Verbandsgemeindebürgermeister Reinhard Schwarz betont, dass das Bauwerk die einzige Zufahrt in das betroffene Gebiet sei. Sie sei vor allem nötig, um die Hochwasserschutzaufgaben, die die Gemeinde übernehmen muss, ausführen zu können. "Wenn die Brücke abgerissen wird, können Deichläufer nicht mehr in das Gebiet gebracht werden. Einzige alternative Möglichkeit für die Verbandsgemeinde, das Gebiet zu erreichen, ist die Brücke bei Wanzer, die jedoch ab einem bestimmten Pegelstand überflutet wird und damit nicht tauglich für Hochwassereinsätze ist. Zudem würde sie einen erheblichen Umweg bedeuten", so Schwarz bei einer Beratung. Dass der LHW die Brücke nicht benötige, sei nachvollziehbar, da dieser die Möglichkeit habe, über die Zuwegungen im Bereich des Aland-Absperrbauwerkes zu fahren. Dies sei jedoch für die Verbandsgemeinde nicht möglich. Außerdem, so Schwarz, sei eine Erschließung von Flurstücken ohne die Brücke nicht zu gewährleisten, was dem Zweck der Flurbereinigung entgegen stehe.

Das sogenannte beschleunigte Zusammenlegungsverfahren Aulosen-Garbe und der mögliche Brückenabriss waren am Mittwoch einmal mehr Thema bei einer kurzfristig einberufenen Sitzung des Gemeinderates Aland. Die Gemeinderäte sprachen sich erneut für den Erhalt der Brücke aus. Bürgermeister Hans-Joachim Hildebrandt verwies auch darauf, dass entlang des Deichweges Flurstücke liegen, die bis an die Brücke heran reichten. Sie diene damit auch der Erschließung der im Zusammenlegungsgebiet liegenden Flurstücke. Neben der Hochwasserschutzfunktion diene sie nach wie vor der Landwirtschaft und auch dem Tourismus. Die Brücke sei Bestandteil des Deichweges und eines Radwanderweges.

Der Gemeinderat beschloss schließlich einstimmig die Rücknahme des Widerspruchs vom 24. März zu dem Zusammenlegungsverfahren. Damit soll vor allem der Weg zur Fortführung des Zusammenlegungsverfahrens freigemacht werden. Der Erhalt der Brücke soll möglichst über einen anderen Weg erreicht werden.

Kein Anschluss ans zentrale Abwassernetz

In seinem Bericht informierte der Bürgermeister der Gemeinde Aland außerdem, dass der Wasserverband Stendal-Osterburg plane, das Klärwerk bei Scharpenhufe in absehbarer Zeit stillzulegen. Anstatt ein neues Klärwerk zu bauen, sei es geplant, dass in diesem Bereich anfallende Abwasser künftig über eine neu zu verlegende Druckleitung nach Seehausen zu pumpen. Ein Anschluss der Ortsteile Scharpenhufe, Krüden und Vielbaum ans zentrale Abwassernetz sei laut Auskunft des Wasserverbandes nicht geplant, sodass die notwendigen Investitionen in biologoische Kleinkläranlagen wie geplant vorzunehmen seien. Das betreffe auch den Neubau einer Kläranlage am Gemeindezentrum Krüden.

Ab Juli: Neues Leben im Krüdener Schloss

Auf Nachfrage informierte Hildebrandt außerdem, dass es mit dem Umbau der ehemaligen Krüdener Schule zum Produktions- und Vertriebsstandort für Kaffee und Tee weiter voran gehe. Ursprünglich hatte der Unternehmer Markus Rudloff angekündigt, bereits im ersten Quartal dieses Jahres das einstige Krüdener Schloss mit neuem Leben zu erfüllen. Aus Krankheitsgründen sei dies jedoch nicht möglich gewesen. Als Bürgermeister stehe er in regelmäßigem Kontakt mit dem Hamburger Tee- und Kaffeehändler, sagte Hildebrandt."Herr Rudloff hat mich kürzlich informiert, dass Mitte Juli nicht nur sein Betrieb nach Krüden umziehen wird, sondern auch er selbst und seine Ehefrau Anke. Im September soll im Schloss die Produktion aufgenommen werden. Die Ankündigung, auch Arbeitsplätze zu schaffen, hält Rudloff weiter aufrecht", so Hildebrandt.