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Jubiläumsfest mit Löschangriff 90 Jahre: Groß Chüdener Wehr ist jung geblieben

Von Anke Pelczarski 19.08.2013, 03:37

Die Groß Chüdener haben am Wochenende ihre Feuerwehr gefeiert. Vor 90 Jahren ist die Wehr gegründet worden. Noch heute ist sie zusammen mit dem Förderverein eine Säule des gesellschaftlichen Lebens im Ort.

GroßChüden l 1923 haben Landwirte und Bürger die Notwendigkeit erkannt, eine eigene Feuerwehr zu haben. Schon im April 1924 lag die Satzung vor. 27 Groß Chüdener stellten sich damals in den Dienst der Brandbekämpfung. Diese und viele andere Episoden aus der Geschichte der Groß Chüdener Feuerwehr berichtete gestern Wehrleiter Detlef Korneck während der Festveranstaltung. 90 Jahre nach ihrer Gründung sind es noch 23aktive und 6 passive Kameraden. Einige von ihnen sind die Nachfahren der Gründungsmitglieder. Positiv zu erwähnen sei die Altersstruktur der Mitglieder. "Hier kommt uns die gute Nachwuchsarbeit in der Jugendwehr zugute", betonte Korneck. Er lobte den Teamgeist, der sich auch bei der Vorbereitung und während der Bestehensfeierlichkeiten wieder eindrucksvoll gezeigt habe. Korneck nutzte die Gelegenheit, sich bei seinen Aktiven und weiteren Unterstützern zu bedanken (siehe Infokasten)

Wie zu solchen Anlässen üblich, gab es viele Glückwünsche. Es sei bewundernswert, dass ein 200-Einwohner-Dorf so eine aktive Feuerwehr habe, lobte Landrat Michael Ziche. "Mehr als jeder zehnte Groß Chüdener ist Mitglied", hatte er errechnet. Als Anlieger der bald zweigleisigen Amerikalinie und der B190, die ebenfalls ausgebaut werden soll, sei die Wehr ein wichtiger Aktivposten im Katastrophenschutz. Auch Kreisbrandmeister Torsten Schoof, Salzwedels Stadtwehrleiter Holger Schmidt und Karin Wunderlich vom Feuerwehrverband Altmarkkreis Salzwedel gratulierten. Zuvor hatte sich der Vorsitzende des Fördervereins, Stefan Korneck, einen Seitenhieb an das Finanzamt nicht verkneifen können. "Behörden wie diese machen es den Ehrenamtlichen wirklich schwer", betonte er. Die Prüfung des Vereins sei eine der größten Herausforderungen gewesen.

Das Fest hatte am Sonnabend mit einem spannenden Wettkampf im Löschangriff begonnen. Die Agrarerzeugergemeinschaft Pretzier habe das Nutzen der Wiese gleich neben dem Gerätehaus möglich gemacht, bedankte sich Detlef Korneck. Die Gastgeber maßen ihr Können mit den befreundeten Wehren aus Ritze, Riebau, Buchwitz und Pretzier. Die Jeebeler hatten aus Personalgründen abgesagt. Andreas Bindemann schickte die Starter auf die Strecke, Uwe Krüger füllte den Wasserbehälter. Dirk Donner stellte die Kanister auf. Mario Donner, Hans-Dieter Danicke und Detlef Korneck maßen die Zeit, die Nancy Korneck akribisch notierte. Die Groß Chüdener Jugendwehr-Mitglieder Paula Damisch und Sarah Kauffmann erhielten Unterstützung von der Pretzierer Nachwuchs-Truppe. Beim zweiten Versuch klappte das Zusammenspiel schon besser. Die beiden Mädchen hatten sich extra T-Shirts fürs 90-Jährige gestaltet, lobte Jugendwartin Anne Wendt.

Am Nachmittag ging es mit Volleyball und menschlichem Kicker weiter. Letzteres sorgte auch bei gestandenen Männern für Atemnot. "Das ist nicht so einfach, wie es aussieht", gestand Ritzes Wehrleiter Georg Schulze, der am Sonnabend Geburtstag hatte. Am Abend wurde beim Feuerwehrball ausgelassen gefeiert.

Mehr Bilder im Netz unter www.volksstimme.de/salzwedel