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Kritik an Schwimmhallenplänen der Hanseaten / Forderung nach mehr Transparenz Verbaler Schlagabtausch am Stammtisch

Von Fabian Laaß 22.05.2014, 03:18

Zehn Vertreter von Parteien und Wählergemeinschaften, die am Sonntag zur Stadtratswahl antreten, hat die Volksstimme am Dienstagabend an einen Tisch gebracht. Diskutiert wurde vor allem über den Erhalt von Bädern und Sportstätten sowie den städtische Haushalt.

Salzwedel l Zu angeregten Diskussionen kam es am Dienstagabend beim Wahlstammtisch der Salzwedeler Volksstimme im Hanseat. Unter Leitung der Redakteure Christina Bendigs und Alexander Walter stellten sich besonders beim Thema Erhalt der freiwilligen Leistungen Unterschiede in den Wahlprogrammen heraus.

"Wenn wir das Liestener Waldbad erhalten wollen, muss ein Konzept für die schrittweise Sanierung erarbeitet werden. Alles auf einmal zu erneuern, geht bei der derzeitigen Haushaltslage auf keinen Fall", erklärte Ute Brunsch (Die Linke). Das sah Norbert Hundt (SPD) ähnlich. Zunächst müsse der tatsächliche Investitionsbedarf festgestellt werden. "Es kann nicht sein, dass einfach Zahlen aus der Luft gegriffen werden."

Einen anderen Weg wollen die Hanseaten einschlagen. "Wir sollten uns keine Denkverbote auferlegen und auch über ein Ganzjahresbad in Salzwedel nachdenken", regte Robert von Morgen an. Es gäbe eine Vielzahl privater Bäderbetreiber, die gleichbleibende laufende Kosten garantieren würden.

"Das klingt alles sehr schön, aber wo sollen wir den Eigenanteil für den Bau hernehmen, und was passiert dann mit den anderen Bädern in den Stadtteilen?", wollte Susann Meinecke (Freie Liste für Salzwedel) wissen. Mit einem Ganzjahresbad müssten alle anderen Bäder in der Umgebung auf den Prüfstand kommen, entgegnete von Morgen.

Einen Bestandsschutz für alle Bäder und Sportstätten wird es auch mit der Wählergemeinschaft Bürgerbund nicht geben. "Wir können nicht alles erhalten. Durch den zu erwartenden Bevölkerungsverlust von knapp 25 Prozent bis zum Jahr 2025 müssen wir unsere Strukturen anpassen", forderte Dirk Jentschke.

Martin Schulz (Grüne) sah das ganz anders: "Wenn wir für junge Familien attraktiv sein möchten, müssen wir nicht nur kinder-, sondern auch elternfreundlich sein. Und dazu gehört ein breites Angebot an Sport und Kultur. Sollte es in diesem Bereich Einsparungen geben, werde ich vehement protestieren."

Peter Fernitz (CDU) sprach sich für ein Stadtentwicklungskonzept aus. Derzeit würden die Steuereinnahmen sprudeln. "Wir müssen das Geld so sinnvoll wie möglich ausgeben. Eine Prioritätenliste muss her", so Fernitz.

Ohne eine Eröffnungsbilanz und den Jahresabschluss des städtischen Haushaltes für 2013 sei es für sie schwierig, überhaupt Entscheidungen zu treffen, merkte Sabine Blümel (Salzwedel Land) an: "Ohne diese Zahlen geht es nicht. Wir wissen doch gar nicht, welche flüssigen Mittel wir wirklich zur Verfügung haben. Deshalb brauchen wir mehr Transparenz bei der Arbeit der Stadtverwaltung."