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Plattdüütsch in de Kark: Veerlännerdrepen in Amt Dambeck Plattdeutsche Sprache ist "konkreter, lebendiger"

Von Heike Liensdorf 27.08.2012, 05:31

Seit 1992 finden sie regelmäßig statt: die Veerlännerdrepen. Freunde der plattdeutschen Sprache aus Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg tauschen sich über das Plattdeutsche in der Kirche aus. Am Sonnabend gab es ein Treffen in Kloster Dambeck.

AmtDambeck l Die plattdeutsche Sprache sei einfach konkreter, lebendiger und plastischer als die hochdeutsche, betont Walter Scheller, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft (AG) Plattdüütsch in de Kark, Neddersassen/Bremen. Mit ihr könne man nicht so schnell in allgemeine Begriffe fliehen. Das könne sich die Kirche gut zunutze machen.

Mit dieser Meinung steht der Pfarrer aus Hermannsburg, heute im Ruhestand, nicht alleine da. 1992 sagten sich Gottfried Winter (heute Bad Wilsnack, damals Groß Breese) und Heinrich Krüger (Soltau): Es wird Zeit, jenseits und diesseits der einst innerdeutschen Grenze miteinander in Austausch zu treten. Die beiden, ebenfalls Pfarrer, luden am 9. November nach Groß Breese ein, zum ersten Veerlännerdrepen. "Das Datum haben wir bewusst gewählt. Es ist der dritte Jahrestag des Mauerfalls", sagt Krüger.

Die Treffen, organisiert unter dem Dachverband der Arbeitsgemeinschaft (AG) Plattdüütsch in den Kark, gab es fortan regelmäßig. Die Resonanz zeigt: Das Interesse ist da. So kamen beispielsweise in 2001 etwa 80 Teilnehmer nach Groß Breese. Auch am Sonnabend waren zahlreiche Mundartfreunde ins Kloster Dambeck gekommen. Jahr für Jahr wechselt der Veranstaltungsort. Zum siebten Mal war er nun in der Altmark, zum zweiten Mal im Kloster Dambeck.

Bedenken, dass die Mundart in der Sprachpflege verlorengehen könnte, hat Scheller nur begrenzt: "Zwar wird das Plattdeutsche in den Familien weniger weitergegeben. Aber aufgrund der Globalisierung wird es für viele schon wieder sehr interessant."