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Landwirt möchte noch in diesem Jahr beginnen / Gemeinde nimmt Stellung Biogasanlage: Neubau in Zens

Von Tilman Treue 09.08.2013, 01:10

Eine Biogasanlage soll im Ortsteil Zens entstehen, darüber informierten Investor, Planer und Einheitsgemeinde kürzlich im Rahmen der Sitzung des Ortschaftsrates.

Zens l Das entsprechende Genehmigungsverfahren beim Landesverwaltungsamt laufe bereits, erklärte Planer Dirk Menzel und zeigte sich zuversichtlich, dass alle Vorgaben erfüllt seien. Wie in ähnlichen Fällen auch, handelt es sich um ein privilegiertes Vorhaben, das auf Privatgrund gebaut und betrieben wird. "Wir sind zu einer planungsrechtlichen Stellungnahme aufgefordert", erklärte Georg Skorsetz, Bauamtsleiter der Einheitsgemeinde Bördeland. Im Klartext bedeutet das, die Gemeinde hat lediglich zu prüfen, wie sich die geplante Anlage planungstechnisch einpasst.

"Man muss die gesamte Ortslage sehen", mahnte Ortsbürgermeister Frank Ahrend an, denn die Genehmigung für eine weitere, allerdings bisher nicht gebaute, Anlage liege noch vor. Diese hier, erklärte der Planer, habe eine Leistung von 837 Kilowatt, wobei die tatsächliche Jahresleistung geringer ausfallen wird. "Strombedarfsgerecht" soll das angeschlossene Blockheizkraftwerk arbeiten, das heißt nachts vom Netz gehen, so dass die Anlage nicht im Dauerbetrieb läuft. Von der Größe her, erklärte Boudewijn Tonkens auf Nachfrage, entspricht sie in etwa der in Kleinmühlingen.

Kritisch wurde die Frage nach der Befüllung gesehen. Die Landboden GmbH wird zum größten Teil selbst angebauten Mais verwenden. Dazu kommen in geringen Mengen Kartoffeln, Zwiebeln und Stroh. Hellhörig wurde der Ortschaftsrat allerdings bei der Ankündigung, auch Hähnchenkot einzusetzen. Dieser, so Oltman Tonkens, werde per Lastkraftwagen aus den Niederlanden kommen. Eine großartige Belastung für die Straßen, wie von Bürgern befürchtet, weist er jedoch zurück, denn tatsächlich wären es nur zwei bis drei Laster pro Woche. Die Geruchsbelästigung schätzt er übrigens als gering ein, so handele es sich nicht um Mist, sondern um getrocknete Exkremente, die zudem nicht im Freien gelagert würden. "Der Mist ist ja abgelagert, man riecht es nicht", bekräftigt sein Sohn Boudewijn, der zudem selbst auf dem Hof, also in unmittelbarer Nähe zur Anlage wohnt.

Die neue Biogasanlage soll nördlich der Ortslage entstehen. Menzel rechnet mit einer Bauzeit von drei bis vier Monaten, sobald die Genehmigung da ist. Diese erfordert verschiedene Gutachten, zum Beispiel für Emissionen (Geruch und Lärm) oder Brandschutz. Hohe Anforderungen, die Planer und Investor aber als erfüllt sehen. Beide Seiten gehen davon aus, dass die Anlage Anfang 2014 ans Netz gehen kann.