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Demenzpaten in Schönebeck Rückenwind gründet neues Projekt

Eine Auszeit bieten, entlasten und neue soziale Kontakte knüpfen - das
wollen Holger Schwenzfeier und Linda Dutschko vom Verein Rückenwind mit
einem neuen Projekt erreichen. Im Speziellen richten sie sich mit ihrem
Angebot an Demenzkranke und ihre Angehörigen.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 15.05.2014, 03:16

Schönebeck l "Wir wollen ein niederschwelliges Angebot unterbreiten", sagt Linda Dutschko und betont damit, dass Rückenwind keine Konkurrenz zur Altenpflege aufbauen will. "Die Ehrenamtlichen betreuen den Demenzkranken, spielen mit ihm, reden, lesen vor oder gehen spazieren", beschreibt Holger Schwenzfeier das Aufgabenfeld, das auf die Demenzpaten zukommt. Durch diesen Einsatz könnten wiederum die pflegenden Angehörigen sich selbst einmal eine kleine Auszeit gönnen - zum Friseur gehen, einkaufen oder einfach nur die Zeit für sich genießen.

Dass die Arbeit als Demenzpate auch Herausforderungen mit sich bringt, daraus macht Holger Schwenzfeier keinen Hehl. Er hat selbst als Altenpfleger gearbeitet und weiß, dass Empathie und Sensibilität wichtige Eigenschaften sind im Umgang mit Demenzkranken. "Deshalb bereiten wir unsere Demenzpaten in einem Lehrgang auf die Arbeit vor", sagt er.

Der erste Kurs für das neue Projekt beginnt am Montag, 19. Mai, und findet von 16 bis 20 Uhr im Mehrgenerationenhaus des Rückenwindvereins in der Bahnhofstraße statt. "Dabei wollen wir die Demenzpaten optimal auf ihren Einsatz vorbereiten", sagt er. Außerdem sollen im Laufe des Projektes Gesprächsrunden unter den Demenzpaten stattfinden - "wir wollen unsere Ehrenamtlichen nicht allein lassen".

Einige Interessenten haben sich bereits bei Rückenwind gemeldet, doch noch sind freie Plätze im Lehrgang verfügbar. Dass der Verein mit seinem neuen Projekt mit der Zeit geht, davon zeigen sich die Verantwortlichen überzeugt. Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert nämlich auch das Projekt der Leihomas, das seit Jahren von Schwenzfeier betreut wird und in Schönebeck großen Anklang findet.

"Wichtig ist uns auch, dass dann die Chemie zwischen allen Beteiligten stimmt", sagt Schwenzfeier, dass er im Anschluss an den Lehrgang ein genaues Auge auf die Vermittlung der Demenzpaten wirft. "Denn die Familien, die die Demenzpaten in ihr Heim lassen, müssen ja auch Vertrauen zu den anfangs fremden Menschen haben und entwickeln", sagt er.