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CNC-Dreherei und Fräserei Brandt eKfm. besteht seit 146 Jahren in der Rolandstadt / Erweiterung noch in diesem Jahr Hochwertige Metallteile kommen aus Calbe

Von Kathleen Radunsky-Neumann 02.10.2014, 03:14

Seit 146 Jahren werden hochwertige Metallerzeugnisse in Calbe hergestellt. In diesem Jahr noch wird sich die CNC-Dreherei und Fräserei Brandt eKfm. erweitern. In eine neue Halle sowie Maschinen investiert der Traditionsbetrieb 1,6 Millionen Euro.

Calbe l Jung und alt zugleich ist die CNC-Dreherei und Fräserei Brandt eKfm. in Calbes Gewerbering West. Was nach einem Widerspruch in sich klingt, wird in dem mittelständischen Unternehmen tagtäglich gelebt. Denn der Betrieb wurde vor 146 Jahren in der Rolandstadt gegründet. Altbacken ist die Firma aber nicht: der Altersdurchschnitt der 24 Mitarbeiter liegt bei 34 Jahren.

"Wir sind ein Ausbildungsbetrieb", sagt Firmenchef Andreas Ernst. Für ihn ist das selbstverständlich, schließlich kann er sich auf diesem Weg den eigenen Nachwuchs heranziehen. Das macht sich inzwischen im Mitarbeiterstamm bemerkbar. In zwei Schichten bearbeiten die Feinwerkmechaniker und CNC-Dreher Dreh-, Fräs- und Bohrteile für verschiedene Branchen.

Ernst führt das Traditionsunternehmen seit 2008. "Der Voreigentümer hatte innerhalb seiner Familie keinen Nachfolger gefunden", berichtet Ernst, der sich als Diplomingenieur für Maschinenbau schon länger mit dem Gedanken der Selbständigkeit getragen hatte. Nach einem Jahr Einarbeitungszeit übernahm er also das Unternehmen.

Und er möchte, wenn möglich, die Tradition des Familienbetriebes weiterleben. Neben seiner Frau Ellen, die für Personal und Buchhaltung verantwortlich zeichnet, ist sein Sohn Markus ebenso im Betrieb beschäftigt. Die Zeichen stehen also gut.

Das sei auch ein Zeichen für Calbe, macht der 51-Jährige deutlich. "Hier entwickelt sich etwas", sagt der gebürtige Calbenser. Stillstand sei Rückstand, nennt er sein Motto. Ein Motto, das nicht nur für den Geschäftsmann privat gilt, der sich in seiner Freizeit mit Begeisterung dem Schach widmet. Vor allem beruflich sieht er sich und seine Mitarbeiter auch als Partner des Kunden bei der Abarbeitung von komplexen Aufgaben, die über den "Tellerrand" eines klassischen Lieferanten reichen. Dem Prinzip zugrunde liege, dass Herausforderungen nicht gemieden, sondern gern angenommen werden. Eine solche beschäftigt beispielsweise derzeit Andreas Ernst und seinen Betriebsleiter Eckardt Jacob. "Wir konstruieren gemeinsam mit den Endkunden ein Schiffsersatzteil, das so heute nicht mehr hergestellt wird", berichtet der Inhaber.

In der CNC-Dreherei und Fräserei Brandt eKfm. wird zukunftsorientiert gedacht - und auch gehandelt. Denn noch in diesem Jahr findet der Spatenstich für eine 1,6 Millionen Euro schwere Investition statt. "Wir bauen eine zweite Halle", sagt der Inhaber. Das Gelände für die Erweitung hat Ernst schon vor zwei Jahren hinzugekauft. "Ich habe damals gesehen, dass der Anspruch der Kunden zunimmt", erinnert sich Ernst, der dem Entwicklungsbedarf des Betriebes nun gerecht werden will.

Neubau bietet mit 600 Quadratmetern Komfort

Damit bieten sich neue Perspektiven. "Ab Anfang 2015 liefern wir technische Baugruppen, Sondermaschinen und Vorrichtungen inklusive Konstruktion und Service", sagt der Calbenser. Damit sei dann die gesamte Metallbau-Palette abgedeckt. "Und wir haben unser Portfolio erweitert", schätzt er ein.

Mit der neuen Halle, die rund 600 Quadratmeter groß wird, kehren auch neue Maschinen in den Betrieb ein. "Zwei neue CNC-Bearbeitungszentren und eine Säge werden gekauft", sagt Ernst. Neu wird für die Mitarbeiter auch sein, dass der Neubau eine bekrante Halle ist. Das bietet einen gewissen Arbeitskomfort. Und für die Angestellten soll sich noch etwas ändern. "Sie bekommen einen neuen Sozialtrakt", sagt der Inhaber, dem die Motivation seiner Angestellten wichtig ist.

"Wir sind wie eine Familie", beschreibt er den Umgang der Männer und Frauen unterein-ander. Teamgeist ist für den 51-Jährigen kein Zauberwort, sondern etwas, das unter seiner Führung gelebt wird. "Ich will meinen Leuten etwas bieten", sagt er. Läuft alles nach Plan, soll die neue Halle vor Weihnachten stehen. Ab 2015 will der Geschäftsmann neun zusätzliche Lehrstellen und Arbeitsplätze schaffen. Gefragt sind unter anderem Mechaniker, Schlosser/Schweißer mit gültigen Pässen.